Grusel

Die Männer mit den Kettensägen jagen selbst den Harten Angst ein

Hammer / Lesedauer: 3 min

Plötzlich bewegen sich Puppen, mit Blut bespritzte Kettensägenmänner kommen auf einen zu, Skelette erwachen zum Leben. Diesen Horrortrip erlebten fast 1700 Menschen bei einem Waldspaziergang.
Veröffentlicht:06.11.2022, 13:30
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Von:
  • Author ImageEckhard Kruse
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Dass es beim Halloweenfest in Hammer an der Uecker mehr Besucher geben wird als bei der vergangenen Veranstaltung im Jahr 2019, das stand knapp zwei Stunden nach dem Einlass fest. Der stellvertretende Bürgermeister Daniel Naggert hatte ununterbrochen zu tun, um die 2 Euro pro Person einzunehmen und die Stempel aufzudrücken. Es strömten massenweise Gäste aus Hammer, aus dem Raum Pasewalk, aus Torgelow, Leopoldshagen und Ueckermünde auf den Sportplatz.

So war für Bürgermeisterin Petra Mädl schnell klar, dass es deutlich mehr als die 1.200 Besucher von vor der Coronapause sein werden. Denn die Schlange der Menschen, die auf dem Sportplatz geduldig warteten, bis sich der Hexenwald mit der Gruselshow öffnete, zog sich in weitem Bogen über den gesamten Sportplatz. Nach Auszählung des Geldes stand fest: 1.680 Besucher hatte es nach Hammer gezogen.

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Immer wieder Schreie und Gekreische zu hören

Bei den Besuchern hatte sich herumgesprochen, dass man sich im Hexenwald in Hammer so schön gruseln kann. Toni Rippen aus Leopoldshagen war mit seiner Familie zum ersten Mal hier. „Ich habe gehört, dass sie sich viel Mühe geben“, sagte er. Für die Mädchen gebe es zum ersten Mal auch einen Feenwald. Brit Bünning aus Krugsdorf bei Pasewalk war schon öfter hier und hatte nun auch ihre Nachbarn mit ihrer Begeisterung angesteckt.

Die Gemeindevertreter von Hammer, Mitglieder des Kultur- und Bürgervereins, die Feuerwehr und auch auswärtige Helfer und Halloweenfans hatten zwei bis drei Wochen lang mitgeholfen, dass das Fest auch dieses Mal gelingt, erzählte Bürgermeisterin Petra Mädl. Sie hatten am Sonnabend dann eine mindestens 20-minutige Strecke mit Lichtern versehen, gruselige Figuren aufgehängt, Stationen aufgebaut und sich als Feen, Geister, Monster und Kettensägenmänner verkleidet, um die Spaziergänger im Wald zu erschrecken. 55 von ihnen geisterten am Samstag im Wald umher und gaben ihr Bestes, so dass immer wieder Geistergeräusche, Schreie und Kreischen zu hören waren. Die Schausteller Backhaus hatten noch eine Nebelmaschine zur Verfügung gestellt.

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Letzte Chance zum Abbiegen vor dem härtesten Teil

Jeder hatte sich dabei etwas Eigenes einfallen lassen. Die Bürgermeisterin kannte selbst nicht alle Ideen. Von Bettlaken bis Autos mit Lichterketten war alles dabei. „Jeder hat hier freie Hand“, sagte sie.

„Wer erschreckt nicht gern andere Leute?“, meinte ein Mann mit Maske. Während er im Dunkeln des Waldes verschwand, erfuhr man, dass er schon als Kind dabei war und nun selbst aktiv ist. Zum ersten Mal gebe es in diesem Jahr einen Feenwald, der eben nicht so gruselig ist wie ein anderer Teil der Wegstrecke. Wer den härtesten Teil des Hexenwalds nicht besuchen wollte, dem wurde empfohlen, vorher abzubiegen.

„Gruselig, aber auch cool”

Das Schrecklichste sei gewesen, als drei Personen mit Kettensägen auf sie zukamen, erzählten Amy und Felicitas. Das sei ganz schön gruselig, aber auch cool gewesen. „Die Kettensäge war der Hammer“, sagte auch Familie Kummerow. Aber auch die Puppen, die sich dann als Menschen entpuppten, hatte sie das Fürchten gelehrt.

Begonnen hatte das Ganze im Jahr 1994, erinnerte Petra Mädl. Da habe die Gemeinde nur Gläser mit Lichtern im Wald aufgestellt. Zusammen mit der Patenkompanie der Bundeswehr entwickelte sich das Halloweenfest immer weiter. Mit der Auflösung des Bundeswehrstandorts in Trollenhagen habe die Gemeinde den Höhepunkt dann in die eigene Hand genommen. Mit großem Erfolg, wie man sieht.

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