Bürgermeisterwahl
Dieser Kandidat will’s für Strasburg noch einmal wissen
Strasburg / Lesedauer: 3 min

Fred Lucius
Gerade einmal 17 Stimmen hatten Klemens Kowalski im Oktober 2018 gefehlt, um im ersten Wahlgang bei der Bürgermeisterwahl in Strasburg an der späteren Siegerin in der Stichwahl, Heike Hammermeister-Friese (CDU), vorbeizuziehen. „Ja gut, das war bitter. Aber ich habe das akzeptiert. Und ich habe noch immer Lust auf Strasburg“, sagt der 43-Jährige, der in der Uckermarkstadt aufgewachsen, hier zur Schule gegangen ist und eine Verwaltungslehre im Strasburger Rathaus absolviert hat.
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Auch wenn er jetzt die Hälfte seines Lebens nicht mehr in Strasburg wohne, Lokalpatriot sei er nach wie vor und daher trete er erneut an, versichert Klemens Kowalski, der mit seiner Familie in Buxtehude bei Hamburg lebt. Das werde sich ändern, wenn er gewählt werde. Bei der Wahl damals sei kolportiert worden, dass er nicht umziehe, was ihm womöglich Stimmen gekostet habe. „Definitiv, mit dem ersten Arbeitstag werde ich in Strasburg wohnen. Das hätte ich auch damals getan“, versichert Kowalski, der seit 2006 für die Linken im Stadtparlament von Buxtehude sitzt. In Strasburg werde er als parteiloser Einzelbewerber antreten, gibt der 43-Jährige zu verstehen. Damals habe er an eine erneute Kandidatur keine Gedanken verschwendet, hätte es doch sein können, dass die gewählte Bürgermeistern „durchzieht“ und sehr lange im Amt bleibt.
Heimatregion immer verbunden geblieben
Das Geschehen in seiner Heimatregion und die Kommunalpolitik habe er die ganze Zeit weiter intensiv verfolgt, über die Internet-Seite der Stadt Strasburg und über die des Nordkurier. „Viele von den Themen, weshalb ich damals angetreten bin und nach wie vor mitgestalten möchte, sind die gleichen geblieben“, meint der gebürtige Prenzlauer, der im Informatik-Bereich der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung tätig ist. Allerdings, fügt er hinzu, die Herausforderungen auch in der Kommunalpolitik seien heute anders als 2018. Die Auswirkungen von Corona, die längst nicht überwunden seien, die aktuelle Energiekrise oder auch die Grundsteuer-Reform nennt er als Stichworte.
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Obwohl mit 17 Jahren Erfahrung in der Kommunalpolitik ausgestattet, weiß Klemens Kowalski, dass sich der „Job“ als Stadtvertreter nicht mit dem eines Bürgermeisters vergleichen lässt. „Als Chef im Rathaus muss man auf alle zugehen, Vereine ansprechen, Angebote unterbreiten und fragen, was gewollt wird“, sagt der Vater zweier Kinder. Strasburg sei aus seiner Sicht eine saubere Stadt, habe eine funktionierende Verwaltung, viele Vereine und auch Unternehmen. Er wolle daran mitwirken, dass die Lebensqualität hier weiter steige. Dazu gehört für den Kandidaten unter anderem, dass an der Strasburger Regionalschule wieder eine zweite Fremdsprache angeboten wird, die Voraussetzung für Kinder, die zum Gymnasium gehen wollen. Einweiteres Problem: Für ältere Bürger gebe es nach wie vor zu wenig barrierefreien Wohnraum, weshalb seine Eltern vor ein paar Jahren nach Neubrandenburg umgezogen seien.
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