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Corona-Proteste

Doch Pfefferspray bei Demo in Pasewalk

Pasewalk / Lesedauer: 2 min

Zuerst hatte die Polizei behauptet, man habe kein Pfefferspray gegen Demonstranten in Pasewalk eingesetzt. Nun räumen die Beamten ein, dass das nicht stimmte.
Veröffentlicht:20.01.2022, 17:11

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Bei der Corona-Demo am Montag in Pasewalk kam doch Pfefferspray zum Einsatz. Das teilte die Polizeiinspektion Anklam am Donnerstag mit, nachdem am Vortag zunächst von einer „Rangelei“ ohne Pfefferspray die Rede gewesen war. Polizeisprecher Andrej Krosse korrigierte die Angaben nun – es habe sich um ein Versehen gehandelt. Außerdem schilderte er genau, was sich an jenem Abend aus Sicht der Polizei zugetragen habe. „Nach nochmaliger Überprüfung des Versammlungsgeschehens stellte sich heraus, dass sich trotz intensiver Versuche des Versammlungsleiters sowie Lautsprecherdurchsagen der Polizei ein hoher Anteil der Versammlungsteilnehmer nicht an die Auflage zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung hielt.“ Daraufhin habe die Polizei den Zug in der Löcknitzer Straße gestoppt.

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Grundstimmung wurde aggressiv

„Die Grundstimmung bei den Teilnehmern wurde daraufhin zunehmend aggressiv, und einzelne Personen skandierten Sprüche in Richtung der eingesetzten Polizeikräfte. Vor allem Personen in der ersten Reihe des Aufzuges zeigten sich aggressiv und ballten ihre Fäuste. Nachdem eine Person rief ‚wir gehen weiter‘, hielten die Beamten Schlagstöcke und Pfefferspray im Ansatz. Als die vordersten Versammlungsteilnehmer versuchten, die Polizeikette zu durchbrechen, kam es zu einem Gerangel zwischen diesen Personen und den Polizeikräften. Einzelne Polizisten haben daraufhin Pfefferspray gegen einzelne gewaltbereite Personen der ersten Reihe eingesetzt“, schilderte Andrej Krosse das Geschehen.

Und was ist mit den Gummiknüppeln?

Ein Demonstrant habe sich daraufhin ins Gesicht gefasst und sich entfernt. „Eine Hilfestellung konnte nicht gegeben werden, da die Person nicht mehr in der Masse der Teilnehmer auffindbar war. Zu einem Einsatz der Schlagstöcke kam es nicht.“ Erneut seien die Teilnehmer zum Tragen einer Maske aufgefordert worden. Diesmal seien sie dem nachgekommen. Dann sei die Demo fortgesetzt worden. Viele der betreffenden Personen seien der Polizei bekannt.

Diese Erklärung der Polizei deckt sich in Teilen mit jener von Demo-Teilnehmer Justin Jungnickel. Er berichtete dem Nordkurier, die Polizei habe der Demo den Weg versperrt, weil die Teilnehmer keine Masken getragen hätten: „Dann haben wir gedroht, damit wir durchkommen, und es kam Pfefferspray zum Einsatz und Schlagstöcke. Trotzdem haben wir es geschafft, die Kette zu brechen“, so der 19-Jährige. Die von ihm erwähnten Gummiknüppel wurden aber offenbar wirklich nicht geschwungen.