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Beschäftigung

Ein–Euro–Jobber bleiben bei der OAS Pasewalk

Uecker-Randow / Lesedauer: 3 min

Eggesins Verwaltung sollte im Auftrag der Stadtvertreter die Auflösung der Beschäftigungsgesellschaft OAS Pasewalk beantragen. In der Gesellschafterversammlung kam das aber gar nicht zur Sprache. Und nun?
Veröffentlicht:18.03.2023, 12:00

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Die Beschäftigungsgesellschaft für die Ein–Euro–Kräfte in der Uecker–Randow–Region wird weiter Bestand haben. In der Gesellschafterversammlung der OAS Pasewalk GmbH (Organisation für Arbeitsförderung und Strukturentwicklung) am Donnerstagnachmittag stand kein Antrag für die Auflösung der Gesellschaft auf der Tagesordnung. Die meisten Gesellschafter — so auch die Städte Torgelow und Pasewalk — hatten sich ohnehin gegen eine Auflösung zum Jahresende ausgesprochen. Sie würden lieber das Defizit von insgesamt 73.000 Euro tragen wollen. Das sei billiger, als die Ein–Euro–Jobber selbst zu betreuen.

Stadt Eggesin bleibt zumindest bis Jahresende Gesellschafter

Die Stadt Eggesin hatte als einzige Gesellschafterin von ihren Stadtvertretern den Auftrag bekommen, die Auflösung der OAS zu beantragen. Doch das habe sie nicht tun können, weil das Thema nicht auf der Tagesordnung stand, teilte die Eggesiner Bürgermeisterin, Bianka Schwibbe (parteilos), mit. Solche Anträge müssten zwei Wochen vorher gestellt werden, um behandelt zu werden. Das will sie nun im Vorfeld der nächsten Gesellschafterversammlung in vier Monaten tun. Wenn die Mehrheit der Gesellschafter dann gegen eine Auflösung stimme, soll die Bürgermeisterin Eggesins Gesellschafteranteile verkaufen oder einen Austritt bewirken, so hatten es die Stadtvertreter beschlossen. Nun bleibe die Stadt Eggesin auf alle Fälle bis zum Jahresende Gesellschafter, sagte Bianka Schwibbe.

Verwunderung über Aussagen aus der Kreisverwaltung

Die Stadt Ueckermünde hatte die Auflösung der OAS Ende 2022 ins Gespräch gebracht, weil sie eine Summe von 8500 Euro zum Ausgleich des Defizits bezahlen sollte. Ueckermündes Verwaltung hatte auch eingeschätzt, dass sie sich allein um die Bewerbungsgespräche, die Betreuung und Abrechnung beim Jobcenter kümmern könne. Bürgermeister Jürgen Kliewe (parteilos) nahm deshalb verwundert die Äußerung der Kreisverwaltung zur Kenntnis, Kommunen würden personell und finanziell nicht in der Lage sein, die Ein–Euro–Kräfte in eigener Regie zu betreuen. „Ob man es schafft oder nicht, diese Entscheidung sollte man den Kommunen selbst überlassen“, meinte er.

Hauptausschuss entscheidet, wie es weitergeht

Die Ueckermünder Stadtvertreter hatten vor einigen Tagen eine Entscheidung für oder gegen eine Auflösung oder einen Austritt aus der OAS vertagt, weil es noch Gesprächsbedarf gibt. Nun werde der Ueckermünder Hauptausschuss über diese Frage beraten, kündigte Kliewe an. Der OAS–Geschäftsführer Dirk Grey werde zugegen sein. Wenn dort der Tenor sei, die Stadt solle keinen Antrag für die Auflösung, den Verkauf der Gesellschafteranteile oder einen Austritt stellen, dann werde Ueckermünde Gesellschafter bleiben. Man müsse aber Jahr um Jahr auf die Entwicklung des Defizits schauen, betonte Kliewe. In der Gesellschafterversammlung seien auch Möglichkeiten für die Entwicklung der OAS aufgezeigt worden. OAS–Geschäftsführer Dirk Grey äußerte sich am Freitag nicht.