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Zeitzeugen

Eine Berlinerin sucht in Vorpommern Erinnerungen

Ramin / Lesedauer: 3 min

Michaela Schmidt ist in Ramin aufgewachsen. Die Heimatforscherin sucht Zeitzeugen und Dokumente, die ihr bei der Erstellung von Ortschroniken weiterhelfen.
Veröffentlicht:23.11.2019, 09:09

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Wenn Michaela Schmidt in Ramin unterwegs ist, wurde sie von den Einwohnern bislang nicht erkannt. Nennt die Berlinerin jedoch den Namen ihrer Großeltern, Erich und Irma Aßmann, werden vor allem bei älteren Raminern schnell Erinnerungen wach.

Michaela Schmidt ist als Kind in Ramin aufgewachsen, im Alter von etwa sechs Jahren zog die Familie später nach Berlin. „In den Ferien war ich immer bei Oma und Opa. Als Kinder sind wir viel umhergefahren. Zum Beispiel in den einstigen Ort Salzow. Dort gab es früher noch große Ruinen“, sagt sie. Ihre Urgroßeltern, Anna und Gustav Seeger, hätten sich einst in dem Ort nahe der Randow angesiedelt.

Wer hat wo gelebt – auch vor dem Krieg

Die Verbundenheit zur alten Heimat ist bei Michaela Schmidt geblieben. Über eine Ahnen- und Familienforschung, mit der sie 2014 begonnen und im vergangenen Jahr intensiviert hat, ist sie nun zu einer Heimatforscherin geworden. Und als solche sucht sie Zeitzeugen und Dokumente zu Ramin, aber auch zu Orten in der Nachbarschaft wie Retzin, Schmagerow, Sonnenberg und dem ehemaligen Salzow.

Weiterhelfen in ihrem Bemühen zur Aufarbeitung von Ortsgeschichte würden ihr Fotos, Zeitungsartikel, historische Daten und vor allem Zeitzeugen, die etwas zu den Orten berichten oder persönliche Erlebnisse schildern können. „Es gibt ja schon einiges. Etwa in Ramin eine Chronik, die der inzwischen verstorbene Bodo Rennwanz angefangen hat. Er ist aber nicht fertig geworden“, sagt die Berlinerin. So möchte Michaela Schmidt unter anderem erfassen, wer in welchem Haus gelebt hat, möglichst auch in der Vorkriegszeit.

Dies wüssten vor allem die älteren Einwohner, womöglich hätten Kinder und Enkel aber auch solche Informationen. Mehrfach sei sie bereits in der Raminer Heimatstube gewesen, in der ihr Gudrun Löwen Auskünfte geben konnte. Zudem habe sie das Landesarchiv in Greifswald besucht und in Büchern recherchiert. „Die Bücher, die ich mir bestellt habe, konnte ich gar nicht in der Besuchszeit dort durchsehen“, erzählt Michaela Schmidt, die in der Hauptstadt in der Leitstelle der S-Bahn tätig ist. Allein zur Familie Ramin gebe es eine dicke Akte, deren Studium viel Zeit in Anspruch nehme. Bei der Beschäftigung mit der Ortsgeschichte komme nach und nach ein Puzzleteil hinzu. „Natürlich ist das sehr viel, aber es interessiert mich“, sagt die Berlinerin. Am Freitag besuchte sie den polnischen Ort Stolec. Besitzer des dortige Gutshaus soll nach ihren Worten einst auch die Familie Ramin gewesen sein.

Sollte einmal ausreichend Material zusammen gekommen sein, würde Michaela Schmidt dies auch veröffentlichen. Wer ihr weiterhelfen möchte, kann sich bei ihr melden. Kontakt: 0174 1891672

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