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Sachbeschädigung

Monteure müssen ran – Ex-Bewohner zerstört Hauptwasserleitung

Pasewalk / Lesedauer: 3 min

Am späten Abend mussten Bewohner, darunter auch Familien mit kleinen Kindern, plötzlich ihre Wohnungen in Pasewalk verlassen. Doch das war nicht der einzige Schreck für die Mieter.
Veröffentlicht:21.09.2023, 14:58

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Bei den Bewohnern in der Pestalozzistraße in Pasewalk war die nächtliche Evakuierung am Vormittag natürlich Thema. „Das ist nicht wirklich lustig, vor allem wenn man bedenkt, dass hier auch Familien mit kleinen Kindern wohnen“, meinte ein Anwohner.

Wohnte Täter einst in dem Aufgang?

Vor dem Wohnblock hätten sich nach der Evakuierung weitere Bewohner eingefunden, auch Jugendliche. Einige hätten Kaffee vorbeigebracht. An viel Schlaf sei nach dem Vorfall nicht mehr zu denken gewesen, so der Anwohner. Bei jedem Geräusch schrecke man wieder hoch. Wie er weiter berichtet, soll der Verursacher der Zerstörung einst in dem Aufgang gewohnt haben.  

Am Mittwochabend gegen 22 Uhr war die Polizei Pasewalk darüber informiert worden, dass ein polizeibekannter 45-jähriger Mann eine Hauseingangstür in der Pestalozzistraße gewaltsam geöffnet hatte, um in den Keller zu gelangen. Obwohl die Beamten schnell an der Anschrift eintrafen, wurde der Mann nicht mehr vor Ort angetroffen.

Da im Keller aus einem beschädigten Filter eine unbekannte Flüssigkeit austrat und auf Grund des Geruchs und der Farbe des Filters, konnte eine Gefahr für die Anwohner nicht ausgeschlossen werden, sodass die 21 angetroffenen Bewohner des Aufganges vorerst evakuiert wurden. Auch die Feuerwehr Pasewalk und der Bereitschaftsdienst für Wasser und Wärme aus Pasewalk wurden alarmiert und trafen zeitnah am Ort des Geschehens ein.

Trinkwasser vorübergehend abgestellt

„Es war Gefahr in Verzug, deshalb sind wir zum Einsatz gekommen. Die Filteranlage der Hauptwasserleitung war beschädigt und es lief Wasser heraus, deshalb wurde der Schieber vom Bereitschaftsdienst, einem Mitarbeiter der Installationsfirma Günter Buse, geschlossen“, informierte Pasewalks Wehrführer Marco Freuer, der mit zwei Fahrzeugen und zehn Kameraden im Einsatz war.

Es konnte also schnell Entwarnung für die Bewohner gegeben werden, sie konnten alle wieder in ihre Wohnungen zurück. Da jedoch eine Behebung des Schadens nicht möglich war, musste das Trinkwasser abgestellt werden. Die Reparatur hat die Firma Günter Buse am Donnerstagvormittag durchgeführt.

Da es sich um die Hauptzuleitung des gesamten Gebäudes handelte, hatten 45 Wohneinheiten in der Pestalozzistraße bis zur Instandsetzung kein Trinkwasser. Die Polizei hatte den Schaden an der Wasserzuleitung auf circa 3000 Euro und an der Hauseingangstür auf etwa 500 Euro geschätzt.

Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren

Polizeisprecherin Antje Schulz bestätigte am Donnerstag, dass ein Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung eingeleitet worden sei. „Für den Straftatbestand der Sachbeschädigung sieht das Strafgesetzbuch vor, dass bis zu zwei Jahre Freiheitsstrafe oder eine Geldstrafe verhängt werden können“, betonte die Polizeisprecherin. Das sei aber davon abhängig, ob der Täter zuvor schon einmal strafrechtlich in Erscheinung getreten oder Vorbestraft sei.

„Diese Fakten fließen in das Urteil ein, das aber ein Gericht fällen muss“, so Antje Schulz. Zivilrechtlich könne der Eigentümer und Vermieter des Hauses Schadensersatz geltend machen, unter anderem die Reparaturkosten.