Ausbildung

Hier lernen die Forstwirte von morgen

Uecker-Randow / Lesedauer: 3 min

Der Beruf des Forstwirts ist sehr beliebt. Im Forstamt Löcknitz kommen auf eine Stelle zehn Bewerber. Sieben junge Leute haben es geschafft und ihre Ausbildung jetzt begonnen.
Veröffentlicht:10.09.2022, 05:52

Von:
  • Fred Lucius
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Lange mit der Vorrede aufgehalten wird sich im Forstrevier Löcknitz nicht. Anpacken heißt es gleich an den ersten Tagen für die neuen Forstwirte-Azubis. So wird unter Anleitung von Lehrausbilder Burkhard Dyck unter anderem ein Hochstand gebaut. Sechs junge Männer und eine junge Frau haben im östlichsten Ausbildungsstandort der Landesforst ihre Lehre begonnen, insgesamt in M-V sind es 40. Die Azubis in Löcknitz kommen aus Torgelow, aus dem Raum Schwerin, Rostock, Lübz und Waren.

Jeder zehnte Lehrling ist weiblich

„Etwa zehn Bewerber gibt es auf eine Stelle. Wir hatten auch schon einmal andere Zeiten. Aber inzwischen zahlt sich die Werbung durch die Landesforst aus“, sagt der Forst-Ausbilder. Etwa jeder zehnte Lehrling sei eine Frau. Zwar gebe es beispielsweise mit dem Holzeinschlag oder der Aufforstung Arbeiten, die über einen längeren Zeitraum laufen, insgesamt sei der Beruf aber sehr abwechslungsreich. Zudem sei man meist an der frischen Luft und im Wald. „Die Quote der Lehr-Abbrecher ist gering“, weiß Dyck. Die meisten Azubis hätten eine genaue Vorstellung von dem, was sie erwarte. Viele hätten vorher ein Praktikum in der Forst absolviert. Andere hätten über Bekannte und Verwandte, die Jäger oder selbst Forstwirte sind, Kontakt zu dem Beruf.

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„Der Beruf ist eine Berufung”

Drei Jahre dauert die Ausbildung, der theoretische Teil wird an der Berufsschule in Güstrow absolviert. Überbetrieblich finden hier auch Ausbildungskurse, zum Beispiel für den Baum-Kletterschein, für den Motorkettensägeschein, für Pflanzenschutz oder für die Traktor-Fahrerlaubnis, statt.

Der Beruf des Forstwirt sei eine Berufung, meint Forstwirtschaftsmeister Robin Kühnau aus dem Löcknitzer Revier, das von Michael Scholz geleitet wird. Wobei Kühnau und seine Kollegen nicht verhehlen, dass die Forstwirtschaft vor großen Herausforderungen steht – Stichwort Waldumbau. Allein die Herausnahme von tausenden Hektar Fichtenwald, der vom Borkenkäfer befallen ist, erfordere einen enormen Zeitaufwand. „Durch den Umbau wird der Wald stabiler, nicht mehr so anfällig“, sagt Kühnau. Beim Blick auf die Ökologie müsse man aber auch ökonomisch in der Forst wirtschaften. Komme das Holz etwa für die Industrie nicht aus heimischen Wäldern, werde es aus anderen Ländern geliefert, die womöglich andere Standards haben.

„Löcknitz war der einzige Ort, wo noch eine Stelle frei war“, erzählt Sascha Kiryeyer aus Schwerin. Der 18-Jährige hatte schon ein Praktikum in der Forst absolviert. „Mir gefällt die Vielseitigkeit und dass man immer draußen im Wald ist“, begründet er seine Wahl. Magdalena Albrecht aus Torgelow möchte nach der Lehre noch ein Forst-Studium absolvieren. Ihr Ziel ist es, später einmal Revierförsterin zu sein.

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