Energie-Krise

Hohe Energiekosten belasten Schulen in Vorpommern

Uecker-Randow / Lesedauer: 3 min

Die Kostenexplosionen bei Heizung und Strom erreichen die weiterführenden Schulen im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Landrat Michael Sack hält höhere Kosten für nicht verkraftbar.
Veröffentlicht:04.11.2022, 10:41
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  • Author ImageMathias Scherfling
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Die explodierenden Energiekosten belasten nicht nur die Kommunen mit ihren Grundschulen. Auch die weiterführenden Schulen, die in der Trägerschaft des Landkreises liegen, benötigen für Heizung und Strom deutlich mehr Geld. Man rechne mit Kostensteigerungen, sagte der Pressesprecher der Kreisverwaltung, Florian Stahlkopf, auf Nordkurier-Nachfrage. Diese Mehrkosten könne er aber noch nicht beziffern.

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Beispielsweise seien für das Oskar-Picht-Gymnasium Pasewalk mit circa 120.000 Euro im Jahr 2023 rund 5.000 Euro mehr für Energiekosten eingeplant worden. Ähnlich verhalte es sich mit der Europaschule Deutsch-Polnisches Gymnasium Löcknitz. Die Kosten würden von etwa 55.000 Euro auf 58.000 Euro steigen.

In der Sporthalle wird es kälter

„Im Lichte der aktuellen Entwicklungen stellen die Kostensteigerungen generell eine Herausforderung dar”, sagte Stahlkopf. Muss der Landkreis gegebenenfalls einen Kredit aufnehmen? Diese Frage stelle sich im Moment nicht, erklärte der Sprecher. Gleichsam seien aktuell keine Projekte in den Schulen verschoben oder gar eingestellt worden.

„Bei Schulen wird kein Eingriff in die Temperatur und die Wasserversorgung vorgenommen. In den Sporthallen erfolgt eine Reduzierung der Temperatur, darüber hinaus erfolgt in den Ferien eine Schließung der Sporthallen”, sagte Stahlkopf mit Blick auf die Energiesparpläne der Bundesregierung.

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Der Kreistag habe sich in einer Sondersitzung bereits in der vergangenen Woche mit den generellen Kostensteigerungen in verschiedenen Bereichen, unter anderem Jugend, Soziales oder Personal, befasst. „Dabei sind die Mitglieder des Kreistages mit großer Mehrheit den Vorschlägen der Verwaltung gefolgt”, sagte Stahlkopf.

Weitere Kostensteigerungen für Landrat nicht verkraftbar

Der Kreistag hatte am 24. Oktober in der nach Pasewalk einberufenen Sondersitzung der Bereitstellung überplanmäßiger Mittel in Höhe von insgesamt rund 19,3 Millionen Euro zugestimmt. „Aufgrund der bisherigen finanziell soliden Arbeit des Landkreises ist es nach jetzigem Stand trotz der potenziellen Mehrausgaben möglich, einen ausgeglichenen Haushaltsabschluss für 2022 zu erreichen”, informierte der Pressesprecher.

Landrat Michael Sack (CDU) habe jedoch deutlich gemacht, dass weitere Kostensteigerungen nicht mehr verkraftbar wären und dann neu geplant werden müsste.

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Pasewalks Bürgermeister Danny Rodewald (parteilos) hatte jüngst darauf hingewiesen, dass wegen der exorbitant gestiegenen Kosten für Strom- und Fernwärme für die beiden kommunalen Grundschulen und die Europaschule in der Stadt gegebenenfalls andere Projekte aufgeschoben werden müssten.

An der Grundschule Ueckertal und der Europaschule „Arnold Zweig“ haben sich die Energiekosten binnen Jahresfrist nahezu verdoppelt. Bei der Grundschule Mitte werden künftig sogar vier Mal so hohe Kosten fällig.