Sport
Hunde sorgen für Rekord in Vorpommern
Uecker-Randow / Lesedauer: 3 min

Oliver Hauck
Kennen Sie Agility? Das englische Wort für Beweglichkeit steht für einen Sport, bei dem Hunde einen Parcours mit Hindernissen in einer bestimmten Reihenfolge durchlaufen müssen, ähnlich wie die Pferde beim Springreiten. Der Hundeführer läuft dabei mit, darf dem Vierbeiner mit Armzeichen und Zurufen den Weg weisen, jedoch weder die Hindernisse noch seinen Hund anfassen. Agility haben sich englische Reiter in den 1970er–Jahren ausgedacht, um in den langen Turnierpausen ihre Begleithunde zu beschäftigen.

Kleine Zeltstadt auf dem Vereinsgelände
Mehr als 150 Paare gingen jetzt auf dem Vereinsgelände der „Randower Running Dogs“ in Stiftshof bei Pasewalk an den Start, um sich in mehreren Wertungsklassen zu messen. Das Agility–Turnier wurde bereits zum achten Mal ausgetragen. Gleichzeitig ging es um die vierte Meisterschaft des Schutz– und Gebrauchshundesportverbands (SGSV) des Landesverbandes M–V. Organisator Marc Waterstrat, Vorsitzender der Running Dogs, und seine Mitstreiter freuten sich über die kleine Zeltstadt, die auf ihrem Gelände entstanden war, denn die Teilnehmer waren mit Camper und Kombi aus Nord– und Ostdeutschland angereist, um ihre Vierbeiner möglichst fehlerfrei springen, klettern und durch Tunnel laufen zu sehen. Auch aus Polen waren rund 20 Hundesportler dabei.

Es geht nicht um Preise, sondern um Spaß
Lea Brandenburg aus Rüggow bei Wismar war eine der Teilnehmerinnen. Seit 2019 startet sie mit ihrem Labrador–Mischling Hans bei Agility–Wettbewerben. Als ausgebildetem Begleithund falle ihm das Paarlaufen über die Hindernisse leicht. „Meist läuft er fehlerfrei durch den Parcours“, sagt die Besitzerin. „Aber die Border sind dann doch schneller als wir“. Zur Erklärung: Border Collies sind quasi die Araberhengste des Agility–Sports und räumen regelmäßig die Preise ab. Dem sechsjährigen Rüden mache es einfach Freude, mit ihr zusammen zu laufen und trainieren, freut sich die 24–Jährige. Meisterehren und Pokale um jeden Preis peile sie daher mit Hans nicht an.

Richter bewerten Leistungen
Bei den Hunden waren vom Jack Russell Terrier über den Großpudel bis zum Schäferhund alle Größen vertreten. Sie starten in mehreren Klassen, je nach Schwierigkeitsgrad des Parcours, der zu bewältigen war. Nicht alle Tierbesitzer hatten dabei die gleichen Ansprüche an ihre Hunde. Neben ambitionierten Sportlern, die Meisterschaftspunkte sammelten, gab es auch solche, die ihre Lieblinge in der Hundeseniorenklasse ruhig und konzentriert über die Hindernisse dirigierten: Hürden, Reifen, Tunnel, eine Wippe, eine Schrägwand und Slalomstangen mussten die Tiere passieren, und wie beim Pferdespringreiten gab es dabei Fehlerpunkte für nicht korrekt passierte Hindernisse und Zeitüberschreitung. Zwei vom Deutschen Hundesportverband zertifizierte Richter beobachteten jedes Manöver der Vierbeiner genau.

Rekordzahl an Teilnehmern
In der „Königsklasse“ A3, auf dem schwierigsten Parcours, siegten Elisabeth Münch mit dem Zwergpudel Lumikki (OV Radebeul e.V.), Annett Kolpin mit dem American Shepherd Feenja (HSV Blesendorf), Paulina Harkot mit dem Border Collie Dundee (Jumping Fläming) und Norocel Negrea mit dem Border Collie Brendan (HSV Potsdam Mittelmark e.V.).
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„Zum ersten Mal lief der Wettbewerb über drei Tage und mit einer Rekordzahl von Teilnehmern“, zog Marc Waterstrat eine positive Bilanz. „Ohne die Unterstützung durch unsere Sponsoren, die Tierfutter, Strom, Tische und Stühle bereitgestellt haben, wäre das Turnier kaum möglich gewesen“, bedankte sich Waterstrat.