Ungerechtigkeit beendet

Jetzt gibt’s auch Geschenke für Babys aus Vorpommern

Pasewalk / Lesedauer: 3 min

Nur uckermärkische Mütter und ihre Babys hatten in der Pasewalker Klinik ein Geschenk erhalten. Familien aus Vorpommern gingen leer aus. Das ändert sich nun.
Veröffentlicht:16.09.2023, 06:45

Von:
  • Fred Lucius
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Am Tag ihrer Entlassung aus der Pasewalker Asklepios–Klinik gibt es für Jasmin Fritz noch eine Überraschung. Monika Buse, Präsidentin des DRK–Kreisverbandes Uecker–Randow, übergibt der frischgebackenen Mama aus Eggesin einen kleinen Rucksack — als Babybegrüßung.

„Ungerechtigkeit in der Klinik beseitigt“

Mit dabei sind Mitarbeiter der Klinik, Landrat Michael Sack (CDU), DRK–Geschäftsführer Jörg Bohnhoff sowie Dr. Ruth Radmann, ehemalige Chefärztin der Kinderklinik und jetzt ehrenamtlich tätig beim DRK. In dem Rucksack befinden sich verschiedene Utensilien für die Eltern und das Kind — unter anderem eine Mütze, Hygieneartikel, ein Nuckel, ein Impfkalender, ein Leitfaden „Rund um die Geburt“ und eine Broschüre „Erste Hilfe bei Kindern“.

Jasmin Fritz, deren Sohn Dylan David am 12. September geboren wurde, ist die erste Mutti aus dem Landkreis Vorpommern–Greifswald, die an der Asklepios–Klinik dieses Geschenk erhält. Bislang hatten nur Mütter aus der Uckermark, die hier entbunden hatten, ein solches bekommen.

Überreicht wurde die Bebabegrüßung vom brandenburgischen Netzwerk „Gesunde Kinder“. „Der DRK–Kreisverband Uecker–Randow ist ein Partner im Landkreis, der unter anderem Hilfen für Kinder und Jugendliche anbietet. Deshalb war es naheliegend, nun nach verschiedenen Formen der Beratung und Unterstützung zu prüfen und nach Ergänzungen zu suchen. Dieses Geschenk für die jungen Eltern ist so eine Ergänzung“, sagt Monika Buse.

Landkreis will vier Kinderkrankenschwestern einstellen

Die Anregung dazu sei von Ruth Radmann gekommen, die das Netzwerk „Gesunde Kinder“ kenne und schätze. Schließlich habe man Sponsoren für das Geschenk gesucht und gefunden. „Mit dieser Babybegrüßung beseitigen wir auch eine Ungerechtigkeit in der Klinik. Es ist ja nicht schön, wenn nur ein Teil der Eltern ein Geschenk bekommt“, erklärt DRK–Geschäftsführer Jörg Bohnhoff. Bei etwa 200 Geburten aus dem Landkreis Vorpommern–Greifswald in Pasewalk müsse man dementsprechend so viele Geschenke packen. Für die ersten 30 Begrüßungen sei das schon geschehen.

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Landrat Michael Sack (CDU) begrüßte den Vorstoß und sicherte Unterstützung zu. Man benötige für junge Eltern neben den amtlichen Hilfen niederschwellige Angebote der Beratung und Unterstützung. Als Landrat wolle er den künftigen Geschenken ein Begrüßungsschreiben beilegen. Es wäre zu wünschenswert wenn weitere Partner und Sponsoren diese Aktion unterstützen. Der Landkreis werde nach einer Ausschreibung vier Kinderkrankenschwestern einstellen, die Eltern beratend nach der Geburt zur Seite stehen werden.

Dies sei notwendig, weil die Situation im sozialen Bereich nicht einfacher geworden ist. Jungen Müttern mit Problemen biete man über diesen Weg der präventiven Arbeit Hilfen an. In der Pasewalker Asklepios–Klinik sind in diesem Jahr bis zum Freitag 270 Geburten registriert worden. Etwa die Hälfte der Babys ist in Brandenburg zuhause.