Bürgermeisterwahl

Kandidat möchte den Strasburgern reinen Wein einschenken

Strasburg / Lesedauer: 3 min

Falk Böhme ist einer von vier Bürgermeister–Kandidaten in Strasburg. Der Berliner, der seit 20 Jahren in Strasburg einen Garten hat, möchte die Bürger mehr beteiligen.
Veröffentlicht:20.02.2023, 06:03

Von:
  • Mathias Scherfling
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In knapp neun Wochen, am 23. April, wird in Strasburg ein neuer Bürgermeister gewählt. Falk Böhme ist neben Livia Meier, Nico Jahnke und Klemens Kowalski einer der Kandidaten, die ihren Hut in den Ring geworfen haben. Der Berliner tritt als Einzelbewerber an, ist verheiratet und hat sechs Kinder großgezogen. Mit Strasburg verbindet ihn, dass er seit über 20 Jahren einen Garten im Kleingartenverein „Am Mühlbach“ hat.

„Man muss etwas wagen, damit etwas passiert“

Der IT–Systemkaufmann möchte gestalten statt verwalten. „Meiner Meinung nach liegt Strasburg derzeit im Dornröschenschlaf. Ich bin Pragmatiker und möchte loslegen“, betont der 55–Jährige. Wenn man zu lange über etwas diskutiere, dann gehe nichts vorwärts. „Man muss etwas wagen, damit etwas passiert. Das treibt mich an. Es ist gerade hier in Strasburg so viel liegen geblieben. Dabei hat die Stadt viel Potenzial.“ Böhme findet, dass diese Wahl eine gute Chance sei, den Bürgern das Vertrauen in die Politik, insbesondere in die Kommunalpolitik, zurückzugeben.

Auch deshalb stehe das Gemein– und Vereinswesen auf seiner Agenda. „Strasburg hat unzählige Vereine und viele Ehrenamtler. Das sollte wieder mehr im Fokus stehen. Dass auch die Stadt schaut, wo sie helfen und unterstützen kann. Dazu braucht es Netzwerke“, meint Falk Böhme, dem klar ist, dass die Aufgabe des Bürgermeisters eine Herausforderung ist. „Ich kenne die Baustellen und die Fußstapfen von Norbert Raulin (Bürgermeister von 1989 bis 2015) sind sehr groß. Die Bürger erwarten etwas. Ich bin jemand, der entscheidungsfreudig ist und auch harte Entscheidungen fällen kann“, sagt der 55–Jährige bestimmt.

Ohnehin vorgehabt, nach Strasburg umzusiedeln

Dafür wolle er aber alle Beteiligten ins Boot holen. „Ich bin parteilos und rede mit allen, egal welcher Partei sie angehören. Für mich zählt, was für den Bürger und die Stadt dabei rauskommt.“ Dabei habe er auch kein Problem mit Bürgerentscheiden. Das sei für ihn gelebte Demokratie.

Der IT–Systemkaufmann meint, dass in Strasburg in den letzten Jahren zu viel verwaltet wurde. „Eine Verwaltung kann man steuern. Es ist also letztendlich ein Team zu organisieren. Ich kenne Prozessmanagement, dabei kann man viele Abläufe sehr gut gestalten. Aber natürlich werden in der Verwaltung auch einige Unbekannte auf mich zukommen. Ich bin mir darüber klar, dass ich umlernen muss“, sagt er. Da er schon jetzt rund 50 Prozent seiner Zeit in Strasburg verbringe, habe er eh vorgehabt, in die Stadt umzusiedeln. „Vielleicht fangen die Menschen hier auch an, Berliner nicht nur als Außenstehende zu sehen, sondern als Chance für eine neue Perspektive. Um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken, braucht es nicht nur einen Bürgermeister, sondern jeden Bürger. Und die will ich auf jeden Fall mitnehmen. Denn ohne sie funktioniert es nicht“, macht Falk Böhme deutlich.