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Köstlich! Glas–Künstler erhält als Dank süße Kunst
Löcknitz / Lesedauer: 3 min

Fred Lucius
Für gewöhnlich ist es Werner Kothe, der Besucher seines Ateliers in Löcknitz über seine Kunstwerke aus Glas staunen lässt. Doch jetzt wurde der Bildhauer und Glasgestalter überrascht und musste selbst staunen, was aus einem anderen Material — nämlich Schokolade — kunstvoll gefertigt werden kann.
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Glas–Kurs kommt sehr gut an
Seit 20 Jahren beschäftigt sich der Löcknitzer mit der so genannten Fusing–Technik, bei der Flachglas verschmolzen wird und so neue Produkte entstehen — jedes Werk ein Unikat (der Nordkurier berichtete). Kurse mit Glas bietet Werner Kothe auch Schülern und Privatpersonen an. Einen solchen Kurs hatte Lutz Sy besucht. „Ich hatte einen Gutschein für einen solchen Kurs zu Weihnachten von der Cousine meiner Frau, Sabine Witthuhn aus Bergholz, geschenkt bekommen“, berichtet der 67–Jährige, der mit seiner Frau Regine in Ibbenbüren (Nordrhein–Westfalen) lebt. Beim Besuch der Eltern in Löcknitz sei der Gutschein dann eingelöst worden.
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„Ich hatte noch nie mit Glas zu tun. Aber dieser Kurs hat mir sehr gut gefallen“, sagt Lutz Sy. Er habe unter Anleitung von Werner Kothe eine viereckige Glasschale hergestellt. Und auch darüber gestaunt, was aus Glasstücken mit ein wenig Fantasie alles entstehen könne. Als Dank hat sich der 67–Jährige jetzt revanchiert. Und dem Löcknitzer Ehepaar ein Kunstwerk aus Schokolade geschenkt. Dieses stellt Bambusstangen und eine Seerose dar.

Ein ganzer Zoo aus Schokolade
Seit er Rentner sei, widme er sich dem Anfertigen solcher süßen Kunstwerke und verschenke die Sachen an Familienmitglieder, Bekannte und Freunde. Als gelernter Koch, der viele Jahre in einem Hotel in der Patisserie tätig und damit für die Herstellung von Süßspeisen, Torten oder Eisspeisen zuständig war, habe dieses Hobby nahe gelegen. „Vor allem für die Kinder und Enkel habe ich viel gemacht“, berichtet Lutz Sy. So sei für diese beispielsweise ein Zoo aus Schokolade entstanden. Eine dreistöckige Hochzeitstorte gehöre ebenso zu den Kunstwerken wie ein Huhn.
Ofen wird nicht benötigt
„Eigentlich kann man alles aus Schokolade modellieren. Klar, es zerbricht auch einmal etwas. Aber grundsätzlich ist alles hinzubekommen“, meint der Süßwaren–Spezialist. Einen Ofen oder ähnliches benötige man nicht, mit Lebensmittelfarbe würden die Werke farblich gestaltet. Um die nötigen Formen zu erhalten, müsse die Schokolade auf 45 Grad erhitzt werden, um die Schokoladenkristalle zu lösen. Als Modellier–Hilfen, etwa für die Bambus–Stäbe, würden unter anderem Acrylglasrohre dienen. In dem Werner Kothe geschenkten Werk seien etwa 1,5 Kilogramm Schokolade verarbeitet. „Es ist zerbrechlich wie Glas und süß wie Schokolade“, fasst Lutz Sy seine Arbeit zusammen.