Landkreis verspricht mehr Schulsozialarbeiter
Uecker-Randow / Lesedauer: 3 min

An den Schulen in der Uecker-Randow-Region könnte es schon bald mehr Schulsozialarbeiter geben. Nach Angaben des Landkreises Vorpommern-Greifswald, der als Fachaufsicht für die inhaltliche Ausgestaltung im Bereich Jugend- und Schulsozialarbeit tätig ist, stehen für das Jahr 2023 rund 1,8 Millionen Euro Kreismittel für die Schulsozialarbeit zur Verfügung. Außerdem verdoppelt das Land die Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds im Bereich Schulsozialarbeit ab 2023 bis 2029 auf rund 1,38 Millionen Euro pro Jahr.
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Schulträger sollen sich beteiligen
Während die meisten der insgesamt 14 Schulen in der Haff-Region bereits einen Schulsozialarbeiter haben, zählen die Kleinen Grundschulen auf dem Lande in Ahlbeck und in Leopoldshagen sowie das Sonderpädagogische Förderzentrum in Eggesin mit dem Förderschwerpunkt Lernen und die Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung in Ferdinandshof zu den insgesamt 19 Einrichtungen im Landkreis, die bisher ohne geförderten Schulsozialarbeiter auskommen müssen. In den nächsten Jahren soll sich das aber ändern, denn der Landkreis strebt an, an jeder Schule einen Schulsozialarbeiter einzusetzen, soweit es die finanzielle Lage zulässt. Konkret soll ab 2023 die Schulsozialarbeit ausgebaut werden. Voraussetzung dafür ist allerdings die finanzielle Beteiligung der Schulträger. Bei den Grundschulen in Ahlbeck und Leopoldshagen sind die Gemeinden der Schulträger, bei den zwei Förderschulen ist es der Landkreis.
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Aktionsprogramm läuft
Mit Stand vom 1. Januar 2021 gab es im Landkreis Vorpommern-Greifswald 68 Schulsozialarbeiterstellen an 63 Schulen, davon 64 geförderte Stellen und vier landkreiseigene Mitarbeiter. Das Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ ermöglicht den Einsatz von zwei weiteren Schulsozialarbeitern. Die Stellen sind befristet bis zum 31. Juli 2023. Von dem Programm profitiert auch der Schulstandort Ferdinandshof, wo sich die Regionale und die Grundschule eine Stelle teilen. „Die Teilung der Stelle an der Regionalen Schule und Grundschule Ferdinandshof wird im Zuge dessen aufgelöst. An jeder Schule ist dann jeweils eine Schulsozialarbeiterin oder ein Sozialarbeiter tätig“, teilte der Landkreis mit und fügte hinzu: „Die Haushalte der Kommunen und des Kreises werden dadurch nicht belastet.“ Nach Auslaufen der Finanzierung durch das Land will der Landkreis die Stelle mittelfristig mithilfe von Kreis- und Gemeindemitteln sowie Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds erhalten.
Fachkräfte mit vielen Aufgaben
Schulsozialarbeit ist ein kontinuierliches, professionelles Angebot der Jugendhilfe, das von sozialpädagogischen Fachkräften am Ort Schule vorgehalten wird. Schulsozialarbeiter arbeiten dabei auf einer vereinbarten und gleichberechtigten Basis mit den Lehrern zusammen, um die Schüler in ihrer individuellen, sozialen, schulischen und beruflichen Entwicklung zu fördern, hieß es. Ziel der Schulsozialarbeit sei es, für die Schüler einen ausgeglichenen Schulalltag zu schaffen, bestehende Problemlagen und Benachteiligungen zu überwinden und somit ein wirkungsvolles schulisches und soziales Lernen am Lernort Schule zu erreichen. Schulsozialarbeit beinhaltet sowohl präventive Arbeitsformen als auch intervenierende Arbeitsformen. Die Fachkräfte arbeiten partnerschaftlich mit anderen Behörden, Diensten und Organisationen, die die Lebenswelt von Kindern, Jugendlichen und jungen Menschen maßgeblich beeinflussen, zusammen.