Industrie

Laufen bald vietnamesische E-Autos in MV vom Band?

Pasewalk / Lesedauer: 2 min

In Vorpommern setzt man auf den nächsten großen Industrie-Deal. Unternehmer und Politik werben um den Autokonzern VinFast, der in Deutschland ein milliardenschweres Werk plant.
Veröffentlicht:05.08.2022, 14:19

Von:
  • Ralph Sommer
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Der vietnamesische Autokonzern VinFast will in Deutschland ein hochmodernes Werk zur Produktion von Elektroautos errichten, und ein Standortkandidat ist offenbar die Stadt Pasewalk.

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Verbindungen zwischen Usedom und Vietnam

„Wir sind mit wichtigen Partnern in Vietnam im Gespräch, und glauben, dass der Standort Berlin-Szczecin sehr gute Chancen für die erste Ansiedlung eines Großinvestors im Nordosten Deutschlands hat“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes Vorpommern, Stefan Rudolph (CDU), dem Nordkurier. Der 59-Jährige war viele Jahr lang Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern, verfügt in dem asiatischen Land über exzellente Kontakte und weilte erst kürzlich wieder in Vietnam.

Investition für drei Milliarden Euro geplant

Seinen Angaben zufolge will der erst 2017 gegründete Automobil- und Elektromotorrad-Hersteller für rund drei Milliarden US-Dollar in Deutschland ein hochautomatisiertes Werk mit mehreren Tausend Arbeitsplätzen errichten. VinFast produziert derzeit in der vietnamesischen Hafenstadt Hải Phòng eine E-Auto-Flotte vom Mini-SUV bis zum Familien-Van VF 9. Ähnlich wie in der Tesla-Gigafactory im brandenburgischen Grünheide will der asiatische Neueinsteiger in Deutschland Fahrzeuge für den europäischen Markt produzieren.

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Konkurrenz mit Thüringen

Eine weitere Fabrik wird bereits für vier Milliarden US-Dollar in Lee County im US-Bundesstaat North Carolina errichtet und soll ab 2025 für den amerikanischen Markt produzieren. VinFast-Chefin Le Thi Thu Thuy hatte erst zu Jahresbeginn mitgeteilt, man müsse nah am Markt produzieren, um die Kunden zu überzeugen. Als weiterer aussichtsreicher deutscher Kandidat gilt Thüringen mit dem ehemaligen Opel-Werk in Eisenach.

Eine Entscheidung soll noch in diesem Jahr fallen. Die Bewerbung sei inzwischen mit Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) abgestimmt worden, die das Vorhaben persönlich unterstützen wolle, sagte der Präsident des Unternehmerverbandes Vorpommern, Gerold Jürgens.