Hilfe für Flüchtlinge
Lehrer für Deutschkurs gesucht
Uecker-Randow / Lesedauer: 3 min

Mathias Scherfling
Der Deutschkurs, den seit Januar zweimal pro Woche im alten Gemeindehaus in Strasburg bis zu zehn Ukrainer besuchen, könnte demnächst ein Ende finden. Denn Celine Schulz, die den durch Spenden finanzierten Lehrgang anleitet, möchte ein Lehramts-Studium aufnehmen. Dafür wird sie Strasburg Anfang März verlassen. „Deshalb suche ich einen Nachfolger, der diesen Kurs übernehmen kann. Am besten wäre es, wenn der- oder diejenige ab der zweiten Märzwoche bereit wäre“, sagt die 21-Jährige.
Vier Stunden Unterricht die Woche
Die Volkshochschule hatte den Kurs, der sich insbesondere an Ukrainer ohne Vorkenntnisse richtete, ab Oktober in Strasburg angeboten. Im Dezember lief er aus. „Seit Januar haben wir hier weitergemacht. Der Kurs baut auf dem der Volkshochschule auf“, informiert Celine Schulz. Zwei Leute seien neu dazugekommen. „Ich unterrichte vier Stunden à 60 Minuten in der Woche – an zwei Tagen. Angemeldet sind zehn Teilnehmer“, so die junge Frau, die selbst weder russisch noch ukrainisch spricht. „Wenn man Deutsch lernen will, dann wird auch nur deutsch gesprochen. Wir arbeiten viel mit Bildern, und es erschließen sich viele Dinge aus dem Kontext.“
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Erfahrungen in Prenzlau gesammelt
Sie habe Anfang 2022 bei einigen Aktionen in der Begegnungsstätte Diester in Prenzlau mitgemacht. „Die Leute haben gemerkt, dass ich mich ganz gut verständigen kann. Ich kann die Menschen verstehen, auch wenn ihr Deutsch nicht so gut ist. Da haben sie mich gefragt, ob ich für die Kinder einen Deutschkurs geben würde.“ Das habe sie dann in Prenzlau knapp fünf Monate gemacht. „Ich habe schon ein Zertifikat, um Englischunterricht zu geben, aber mir hat die Praxiserfahrung gefehlt. Das war die erste Gelegenheit, das nachzuholen“, erzählt Celine Schulz. Die Volkshochschule sei auf sie zugekommen, da sie dort schon Sprachkurse belegt hatte. „Durch mein Zertifikat – TEFL – war ich auch qualifiziert, den Kurs zu geben.“
Fraktionen finanzieren den Kurs
Privat lernt die 21-Jährige auch Fremdsprachen. Es sei viel effektiver, im Gespräch zu lernen. Es dauere zwar länger, aber der Fortschritt komme. „Gerade, was Grammatik angeht, finde ich es viel logischer, das aus dem Kontext heraus zu lernen. Auch wir Muttersprachler lernen ja nicht: ,Das ist das Plusquamperfekt von diesem Wort‘, sondern wir lernen das automatisch“, erläutert sie. Dafür verwendet sie hauptsächlich eigene Materialien. Es gebe zwar ein Arbeitsbuch, aber das sei schon durchgearbeitet worden.
Finanziert wird der Kurs von den Fraktionen der CDU, des Bürgerbündnisses, der Initiativen für Strasburg und der SPD. Auch die Geldgeber hoffen, dass sich schnell ein neuer Lehrer oder eine neue Lehrerin findet.
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