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Bürgermeiserwahl

Livia Meier will Schulen erhalten und das Kulturhaus wieder aufbauen

Strasburg / Lesedauer: 4 min

In Strasburg steht die Bürgermeisterwahl an. Wir wollten von den vier Kandidaten wissen, welche fünf Orte ihnen besonders wichtig sind und warum. Heute: Livia Meier 45/Initiativen für Strasburg (IfS).
Veröffentlicht:14.04.2023, 06:10

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Vielleicht nicht ganz zufällig ist das Denkmal mit der Friedenstaube die erste Station für Livia Meier. Nicht nur vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine hat die Friedenstaube für die einzige Frau unter den Strasburger Bürgermeister–Kandidaten einen hohen Symbolwert. „Für mich sind mit dem Denkmal auch einige Kindheitserinnerungen verbunden. Dahinter befand sich ein Spielplatz, auf dem ich oft war. Heute gehe ich gern hier und am Wall spazieren und erfreue mich jedes Mal an der Friedenstaube“, sagt die 45–Jährige. Hier könne sie sich immer wieder bewusst werden, wie wichtig Frieden ist. „Sehr stolz sind wir auf die Tafeln, auf denen das Wort Frieden in verschiedenen Sprachen steht.“

Kinder erinnern sich gern an die Schulzeit

Als zweite Station des Rundgangs hat sich die Juristin die rote Schule ausgesucht. „Für mich ist die Grundschule auf jeden Fall ein ganz besonderer Ort mit hoher Strahlkraft. Es gibt hier eine tolle Schulleiterin und engagierte Lehrer. Ich selbst habe die Schule zwar nicht besucht, aber meine beiden Kinder waren hier“, erzählt die Strasburgerin, deren Mutter als Lehrerin an der Schule arbeitete. „Wenn wir heute daran vorbeigehen, erinnern sie sich gern zurück, weil sie hier eine wirklich tolle Zeit hatten.“ Es sei ein Ort mit einer ganz besonderen Aura. „Unsere Regionale Schule hieß früher Wilhelm–Pieck– Oberschule. Hier bin ich 1984 eingeschult worden und habe sie bis 1991 besucht“, erinnert sich Livia Meier, die an den beiden Pferden zu ihrer Einschulung fotografiert wurde. „Es ist eine tolle Schule und ein wichtiger Ort meiner Kindheit. Mir ist wichtig, dass beide Schulen erhalten bleiben.“

Das Denkmal mit der Friedenstaube ist ein symbolträchtiger Ort für Livia Meier.
Das Denkmal mit der Friedenstaube ist ein symbolträchtiger Ort für Livia Meier. (Foto: Mathias Scherfling)

Im Kulturhaus hat sie ihren Mann kennengelernt

Ein Herzstück der Stadt sei das Kulturhaus. „Wie für fast jeden Bürger hängen für mich ganz persönlich viele Erinnerungen daran. Angefangen von der Kindergartenzeit über die Schulzeit bis hin zum Erwachsenen–Dasein“, sagt Livia Meier. Hier habe sie bei einem Tanzkurs auch ihren späteren Mann kennengelernt. "Mein Bruder hat hier seinen Abiball gefeiert, und während der Corona–Zeit haben wir hier auch unsere Stadtvertretersitzungen durchgeführt, weil wir die Abstände ja einhalten mussten.“

Brand war ein traumatisches Erlebnis

Eines ihrer wichtigsten Themen sei der Zusammenhalt und die Gemeinschaft. „Strasburg braucht Orte, an denen man zusammen kommen und die Gemeinschaft leben kann. Wo man miteinander schöne Dinge erlebt, seien es Kultur– oder Sportveranstaltungen.“ Es habe beispielsweise auch ein Erzählcafé im altem Kulturhaus gegeben. „Für uns alle war der Brand des Kulturhauses ein Bruch, ein traumatisches und dramatisches Erlebnis. Mein Herzenswunsch ist es, dass an diesem Ort wieder etwas entsteht, das unser kulturelles Zentrum werden kann. Es kann niemals das Gleiche sein. Aber dass hier wieder ein Ort der Begegnung, ein kulturelles Zentrum aufgebaut wird, ist für mich und für die Stadt ein ganz wichtiges Thema“, betont die Juristin, die in der Kreisverwaltung arbeitet. 

Zeit für Wiederaufbau drängt

Und das Vorhaben müsse tatsächlich schnell umgesetzt werden, weil die Fördermittel einer gewissen Frist unterliegen. „Ein Jahr ist schon vorbei, es bleiben also nur noch zwei Jahre. Die Vergabe für die Planung haben wir jetzt beschlossen, und dann muss es zeitnah an die Umsetzung gehen, weil wir nicht ewig Zeit haben.“ Sie rechne ganz fest mit den Versicherungsleistungen und den Fördermitteln, weil die Stadt eine solche Investition aus Eigenmitteln nicht stemmen könne.

„Am See komme ich zur Ruhe“

Am Stadtsee beendet die Kandidatin dann den Rundgang, denn der See sei ein prägender Ort für Strasburg. „Ich gehe gern und viel in der Natur spazieren. Der Wanderweg um den See ist eine meiner Lieblingsrouten. Als Kind habe ich hier mein Schwimmlager absolviert und meine Grundstufe abgelegt. In meiner Jugendzeit war ich hier oft baden“, erzählt die 45–Jährige. Das sei heute leider nicht mehr so möglich. Aber das Projekt stehe auf ihrer Prioritätenliste. „Strasburg soll perspektivisch wieder einen See bekommen, in dem man baden kann. Dennoch ist es einfach ein schöner Ort zur Erholung. Hier am See komme ich zur Ruhe und erinnere mich an meine Kindheit. Das verbindet mich mit der Stadt.“