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Abitur

Löcknitzer Gymnasiasten mit Bestnoten für Studienstiftung vorgeschlagen

Löcknitz / Lesedauer: 3 min

Das ist schon ein starker Abitur-Jahrgang: 72 Zwölftklässler des Deutsch-Polnischen Gymnasiums in Löcknitz haben ihre Zeugnisse erhalten. Dabei gab es sogar eine „Oskar-Preisträgerin“.
Veröffentlicht:26.06.2022, 19:40

Von:
  • Fred Lucius
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Amelia Chochulska darf sich „Oskar-Preisträgerin“ nennen. Naja, zumindest in ihrem Jahrgang der Zwölftklässler an der Europaschule Deutsch-Polnisches Gymnasium Löcknitz. Dieser bekam am Sonnabend in der Randow-Halle der Gemeinde seine Zeugnisse überreicht. Der Jahrgang hatte sich selbst das Motto „Abiversal-Studios – 12 Jahre im falschen Film“ gegeben. Doch in diesem war Amelia keineswegs. Schloss sie doch mit einer glatten 1,0-Traumote das Abitur als Jahrgangsbeste ab.

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Für Studienstiftung vorgeschlagen

Für Schulleiterin Franziska Jende stand damit fest, dass Amelia nach Schulzeit und Abiturprüfungen für die überzeugendste Hauptrolle den Oscar verdient hatte. Fast ebenso preisverdächtig war Karol Zasada, der mit einer 1,2 abschloss. Für ihre Leistungen wurden die beiden Schüler für die Studienstiftung des deutschen Volkes vorgeschlagen.

Im falschen Film mit Corona?

Insgesamt verabschiedeten sich aus dem Löcknitzer Gymnasium erneut viele weitere Schüler mit guten Noten. Von den 72 Schulabgängern hatten immerhin 20 eine 1 vor dem Komma, sechs eine 1,5 und besser. Der Zensuren-Durchschnitt des Jahrgangs liegt bei einer Note von 2,34.

Im Jahr 2016 sei eine „talentierte Filmcrew“ in die Schule eingetreten, um später Hauptrollen zu übernehmen und Oskar-Preise abzuräumen, meinte die Schulleiterin. Die Schüler hätten sich in verschiedenen Genres wie Horror, Drama, Action und Komödie geübt. Mit der Corona-Pandemie in der 10. Klasse habe so mancher wirklich geglaubt, im falschen Film gelandet zu sein. Improvisationstalent sei da gefragt gewesen. Die Abiturprüfung sei schließlich das Filmdebüt gewesen, bei dem sich gezeigt habe, wer das Drehbuch studiert hat und die Hauptrolle gut ausfüllt. „Aber ihr seid alle ausgebildet worden, um Aufgaben am Set zu übernehmen. Dazu gehört nicht nur die Hauptrolle“, betonte Franziska Jende. Gebraucht beim Film würden auch Musiker, Übersetzer, Chemiker für die Pyrotechnik, Künstler für die Kulisse oder Mathematiker für die Statik. Egal, für welche Rolle oder welches Genre beim Film sich jeder entscheide, sie wünsche jedem, dass der eigene Film ein Blockbuster, also ein Kassenschlager oder Publikumsrenner, werde, so die Schulleiterin.

Dank an Lehrer und Eltern

Rückblickend sei es doch kein so falscher Film gewesen, wie man hätte annehmen können, sagten Amelia Chochulska und Lukas Staub in ihren Dankesworten an die Tutoren, die weiteren Lehrer und Eltern. Vor allem die gemeinsamen Fahrten hätten gezeigt, dass man eine große, starke Gruppe sei.

Fleißig sein und nicht aufgeben

„Oskar-Preisträgerin“ Amelia hatte indes eine scheinbar einfache Erklärung für ihren Erfolg. „Man muss fleißig sein und darf nicht aufgeben. Und wenn man einmal keine Lust mehr hat, braucht man einen Ausgleich“, sagte die Abiturientin, die diesen beim Tanzen findet und mit ihrer Familie seit sieben Jahren in Löcknitz lebt. Sie hoffe jetzt auf ein Medizinstudium, möglichst in einer Stadt, in der ihr Freund Jura studieren kann. Sollte es nicht klappen, würde sie ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) einlegen und es später noch einmal versuchen. Der Schulabschluss wurde am Abend im Hotel Radisson in Szczecin gefeiert.