Nachfolger
Metallbauer gibt seine Firma nach 32 Jahren ab
Strasburg / Lesedauer: 3 min

Fred Lucius
Wenn Klaus Peters an die Anfänge seiner Firma denkt, muss er schmunzeln. Ganz klein, in seiner privaten Garage in Groß Spiegelberg hat er einst als Einzelkämpfer begonnen. Vor allem Halterungen für Satellitenschüsseln fertigte er damals an.
Metallbau wurde schnell vergrößert
„Zu der Zeit gab es noch die kreislichen Handwerkerschaften. Die Eintragung in die Handwerksrolle als Antennenservice war unkompliziert. Für den Metallbau war das schon schwieriger, denn die alten Handwerksmeister sahen eine Konkurrenz. Und so wurde ich abgelehnt“, blickt der 69-Jährige zurück.
Als die Kreise dann aufgelöst wurden, habe er wenig später einen erneuten Antrag bei der Handwerkskammer Neubrandenburg gestellt. „Da ich alle Voraussetzungen erfüllte, wurde ich sofort in die Handwerkerrolle eingetragen“, berichtet der gelernte Funkmechaniker und Schlossermeister. Er habe den Metallbau schnell vergrößern können und nach einer Zwischenzeit mit einer Produktionsstätte in Blumenhagen schließlich Hallen in der Strasburger Fabrikstraße erworben.
Sie fertigen Treppen, Balkone, Zäune und Tore
Nach 32 Jahren als Inhaber der Metall- und Antennenbaufirma ist für Klaus Peters jetzt Schluss. Als Neugründung führt Michael Baresel das Unternehmen weiter. Dieser hatte kurze Zeit im Metallbaubetrieb gearbeitet. „Ich bin froh, mit Michael einen geeigneten Mann gefunden zu haben“, sagt Klaus Peters.

Peters habe mehr als drei Jahrzehnte viel für Bau-, Wohnungsbau- und Landwirtschaftsfirmen gearbeitet. Lange Zeit lag der Schwerpunkt der Firma auf der Rekonstruktion von Wohnblöcken. Großaufträge in Dresden, Leipzig oder Berlin führte Klaus Peters mit Partnerunternehmen aus. Vor allem aber der private Sektor sei dann das wichtigste Standbein gewesen, berichtet der „Jung-Rentner“.
Das Strasburger Unternehmen fertigt unter anderem Treppen, Balkone, Geländer, Handläufe, Zäune und Tore. Hier habe man sich auf Einzelanfertigungen und Nischen spezialisiert. Den privaten Sektor auszubauen, habe sich bewährt, meint Klaus Peters.
Risiko wegen des festen Kundenstamms überschaubar
Wobei er auch über schlechte Zeiten redet. Etwa die um das Jahr 2000 herum, als es eine Pleitewelle im Baubereich mit der Folge von Zahlungsausfällen gab. „Da sind wir zwei Jahre durch die Hölle gegangen“, beschreibt der Groß Spiegelberger. Mitarbeiter, Geschäftspartner, Lieferanten und Kunden hätten aber zu ihm gehalten und mit Arbeit, Darlehen oder verlängerten Zahlungsfristen geholfen, dafür ist er noch heute dankbar, sagt Peters. Zu guten Zeiten haben mehr als 20 Mitarbeiter bei der Firma gearbeitet, darunter auch Ehefrau Eveline und Sohn Marcel.
„Ich fange nicht bei Null an“, meint Michael Baresel, „ein Kundenstamm ist ja schon da, den ich übernehmen kann. Deshalb ist das Risiko überschaubar.“ Baresel hat Konstruktionsmechaniker gelernt und 2018 seinen Meister gemacht. Bei der Firmengründung sei vor allem die Bürokratie eine große Hürde gewesen, fügt der 29-jährige Strasburger hinzu, doch Unternehmensberaterin Marina Raulin habe ihm geholfen, diese Hürde zu meistern.
Vorerst beschäftige er zwei Mitarbeiter. Früher oder später werde wohl auch ausbilden, sagt Michael Baresel. Er kann aber künftig auch als Firmenchef immer noch auf die Ratschläge und Hinweise von Klaus Peters zählen.