Landtagswahlkampf

Ministerin soll SPD in Pasewalk zum Wahlsieg führen

Pasewalk / Lesedauer: 2 min

Die SPD hat in Vorpommern traditionell nur wenige Anhänger. Bei der Landtagswahl in gut einem Jahr soll sich das ändern. Beinahe euphorisch verkündet die Partei einen Coup für den Wahlkreis Pasewalk. Der ist Teil eines größeren Plans.
Veröffentlicht:07.07.2020, 14:02
Aktualisiert:06.01.2022, 19:41

Von:
  • Author ImageCarsten Schönebeck
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Die letzten Umfragen waren bescheiden und trotzdem gerät SPD-Staatssekretär Patrick Dahlemann gerade in Verzückung, wenn er an die Landtagswahl in einem Jahr denkt. Dahlemann war 2016 das Kunststück gelungen, ein Direktmandat im ländlichen Vorpommern zu holen. Nun hat er durchblicken lassen, dass seine Partei in Vorpommern auch anderswo auf Sieg spielen will.

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Im Wahlkreis Pasewalk soll deshalb Bildungsministerin Bettina Martin als Direktkandidatin der SPD antreten. Das sei am Montagabend auf einer Versammlung der Genossen in Löcknitz beraten worden. Martin wäre neben Dahlemann im Wahlkreis Ueckermünde/Torgelow und Christian Pegel in Greifswald das dritte Mitglied der Landesregierung, das im Kreis Vorpommern-Greifswald antritt. Man trete im Kreis Vorpommern-Greifswald ausdrücklich als Team an, so Dahlemann. Zu dem zähle auch Kreistagsmitglied Falko Beitz für den Wahlkreis Usedom und ein weiterer Kandidat für das Anklamer Land, den man aber erst in einigen Wochen bekannt geben wolle.

Bettina Martin und Pasewalk – passt das?

Sieht man von gelegentlichen Terminen als Ministerin ab, gab es bislang keine bekannte Verbindung zwischen Bettina Martin und der Region, für die sie nun das Direktmandat gewinnen will. „Ich freue mich sehr auf die Region, auf die Menschen und die Themen. Mit der dynamischen Metropolregion Stettin, den kulturellen Leuchttürmen wie Bröllin oder die Theater und der besonderen Landschaft mit Teilen der Uckermark ist der Süden Vorpommerns wunderschön und zugleich voller Potenziale. Ich möchte meine Kraft gerne zum Wohle der Menschen einsetzen und ihnen im Landtag eine Stimme geben“, erklärt sie am Montag.

Wie stehen die Chancen?

Der ländliche Raum Vorpommerns war lange fest in CDU-Hand. 2016 gewann allerdings der AfD-Kandidat Jürgen Strohschein in und um Pasewalk. SPD-Kandidat Heinz Müller landete nur auf Platz drei. Die Wahl 2016 hat aber an anderen Stellen auch gezeigt: Wo sich AfD und CDU die Stimmen einer ähnlichen Zielgruppe streitig machen, kann die SPD der lachende Dritte sein. Sowohl Dahlemann als auch Pegel holten Direktmandate.