Corona-Testzentrum
▶ MV-Innenminister Renz lobt Bundeswehr-Hilfe in Pasewalk
Pasewalk / Lesedauer: 4 min

Die Bundeswehr leistet nach Einschätzung von Mecklenburg-Vorpommerns neuen Innenminister Torsten Renz (CDU) bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie einen herausragenden Beitrag. Vor allem in Abstrichzentren und bei der Kontaktnachverfolgung seien die Soldaten für die zuständigen Ämter eine große Hilfe.
„Ich kann nur sagen, ohne die Unterstützung der Bundeswehr wäre es gar nicht möglich, die Situation so zu meistern”, erklärte Renz am Freitag anlässlich eines Treffens mit Bundeswehrangehörigen in Pasewalk.
Bis zu 200 Tests täglich in Pasewalk
Steigende Zahlen von positiv auf das Corona-Virus getesteten Personen ziehen weitere Tests von Kontaktpersonen nach sich. In der Spitze bis zu 200 Kinder, Frauen und Männer täglich können am Abstrichzentrum in Pasewalk auf dem Gelände der Kreisverwaltung getestet werden. Ohne Hilfe von Soldaten der Bundeswehr wäre das nicht möglich.
„Deshalb sind wir sehr dankbar für die tatkräftige und schnelle Hilfe der Bundeswehr hier am Testzentrum, aber auch bei der Kontaktnachverfolgung“, sagte Landrat Michael Sack (CDU) am Freitag anlässlich eines Besuchs von Torsten Renz in Pasewalk.
Rund 60 Soldaten im Einsatz
Derzeit unterstützen rund 60 Soldatinnen und Soldaten das kreisliche Gesundheitsamt im Abstrichzentrum und bei der Kontaktnachverfolgung. Wie Kreis-Ordnungsamtsleiter Werner Hackbarth erklärte, arbeitet die Kreisverwaltung derzeit an einer Schlechtwetter- und Winter-Variante für das Testzentrum.
Vorgesehen sei ein Umzug in das Kulturforum Historisches U. Damit müssten die Testpersonen nicht mehr bei Regen und Kälte draußen vor der ehemaligen Wache auf dem Kreistagsgelände ausharren. Mit Beginn des neuen Jahres solle der Umzug erfolgen.
Die Initiativen des Kreises sind Werner Hackbarth zufolge derzeit vor allem aber auf den Aufbau des Impfzentrums in Pasewalk gerichtet. Dieses soll am 27. Dezember seine Arbeit aufnehmen. Das Impfzentrum werde sich in einem Gebäude in der Innenstadt befinden. Dem Landrat zufolge sind trotz steigender Corona-Fälle die extrem langen Wartezeiten am Pasewalker Testzentrum vorbei.
Positiv getestet Schüler zieht rund 34 Kontaktpersonen nach sich
„Wir wissen ja nicht, wie viele Abstriche am Tag zusammenkommen. Das kann man nicht vorausplanen. Sind mehrere Kitas, Schulen oder Altenheime betroffen, hat man mehrere hundert Kontaktpersonen“, meinte Michael Sack. Hinzu komme, dass auch Hausärzte Personen zum Test überweisen. Nach seinen Angaben ziehe beispielsweise ein positiv gestesteter Schüler im Schnitt 34 Kontaktpersonen in der Schule nach sich. In den Testzentren sei man mittlerweile aber so aufgestellt, dass man mit Hilfe der Soldaten schnell nachsteuern könne.
„Auch bei der Nachverfolgung sind wir nahe dran. Diese Aufgabe wird primär erledigt, nachrangige Aufgaben in diesem Bereich später“, erklärte der Landrat. Hier werde in zwei Schichten gearbeitet. Durchschnittlich dauere es etwa 15 Minuten, jemanden zu kontaktieren, der auch telefonisch erreichbar sei. Die Sensibilisierung der angerufenen Kontaktpersonen zur Corona-Problematik habe in letzter Zeit deutlich zugenommen.
Den Aufbau des Impfzentrum bis zum 27. Dezember in Pasewalk bezeichnete der Landrat als sportlich. Auch hier unterstütze die Bundeswehr den Kreis. Der bevorstehende Start der Impfzentren bringe Licht in der Corona-Krise, so Renz.
Bundeswehr-Hilfe seit Monaten
Seit Monaten unterstützen geschulte Soldaten die Gesundheitsämter in Kreisen und Städten bei der Abnahme von Speichelproben zur Bestimmung von Corona-Infektionen. Andere Bundeswehrangehörige sind mit der Ermittlung von Personen betraut, die in Kontakt zu Infizierten standen.
Zudem wird sich die Bundeswehr mit einem größeren Personalkontingent auch am Betrieb von Impfzentren im Land beteiligen, wie Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) sagte. Unmittelbar nach Weihnachten soll schrittweise mit den Corona-Schutzimpfungen begonnen werden, als erstes mit mobilen Impf-Teams.
Nach Angaben der Bundeswehr stehen in ganz Deutschland bis zu 20.000 Soldaten für Unterstützungsleistungen zur Verfügung. Sie werden auf Bitten meist kommunaler Behörden aktiv. Bislang habe es bundesweit mehr als 2.500 Anträge gegeben.
Mehr lesen: Plötzlich Innenminister – wer ist Torsten Renz?