Stadtentwicklung

Neuer Anlauf für Discounter und Wohnungen in Pasewalk

Pasewalk / Lesedauer: 2 min

Ein Immobilien-Unternehmen würde gern in der Torgelower Straße bauen. Das fanden die Kommunalpolitiker beim ersten Versuch nicht überzeugend. Ab der kommenden Woche wird sich zeigen, was sie dieses Mal davon halten.
Veröffentlicht:09.09.2023, 06:19

Von:
  • Susanne Böhm
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Die Engler–Gruppe aus Herne (Nordrhein–Westfalen) hält an ihrem Vorhaben fest, in der Torgelower Straße in Pasewalk einen Lebensmittelmarkt mit Drogerie und Wohnungen zu bauen. Nachdem die Stadtvertreter im Juli das Konzept für diesen Standort abgelehnt hatten, legt das europaweit tätige Unternehmen jetzt ein überarbeitetes Konzept vor — mit mehr Wohnungen und ohne Kita.

Auf der Fläche des ehemaligen Gartencenters, in dem sich jetzt Hoco befindet, sollen ein Netto–Markt mit 1000 Quadratmetern Verkaufsfläche und ein 750 Quadratmeter großer Drogeriemarkt entstehen. Oben drauf plant das Immobilien–Unternehmen 26 Wohnungen — vier mit 94 Quadratmetern Wohnfläche, 22 mit 78 Quadratmetern. Mit diesen Eckdaten will das Unternehmen am Dienstag die Bauausschussmitglieder überzeugen.

Schon drei Märkte in der Nachbarschaft

In der Beschlussvorlage hat das Bauamt eine Reihe von Bedenken aufgelistet. Mit Rewe und Aldi schräg gegenüber und Lidl in der Lindenstraße seien die Leute in der Oststadt, in der Lindenstraße und in der Platanenstraße gut versorgt. Die Wettbewerbssituation in Pasewalk sei schon jetzt stark ausgeprägt und kritisch zu sehen.

Richtig sei, dass Pasewalk durch die Entwicklung zum Industriestandort mehr Wohnungen braucht, allerdings spiele Wohnungsbau bei diesem Vorhaben eine untergeordnete Rolle.

Nach Ansicht der Immobilien–Firma ist in Pasewalk genügend Kaufkraft für einen weiteren Discounter vorhanden. Das hatte ein Unternehmens–Sprecher im Juni dem Bauausschuss erklärt. Der alte Netto–Standort in der Großen Kirchenstraße, der 2017 geschlossen wurde, sei nicht zukunftsfähig gewesen. Der rote Netto wolle aber gern wieder in Pasewalk Fuß fassen.

Fokus liegt auf Innenstadt

Die Bauausschuss–Mitglieder hatten sich auch gar nicht gegen das Konzept als solches ausgesprochen, sondern nur gegen den Standort. Der konterkariere nämlich das Ziel, die Innenstadt zu stärken. "Investoren sind uns herzlich willkommen. Aber außerhalb der Innenstadt haben sie uns nicht als Freund“, hatte Torsten Schulz vom Pasewalker Unternehmerverein als Gast im Bauausschuss gesagt. "Wir brauchen Zugpferde in der Innenstadt.“ Letztlich hatten die Mitglieder des Bauausschusses den Punkt „Aufstellung eines Bebauungsplanes an der Torgelower Straße" zurückgestellt, um dem Investor die Möglichkeit zu geben, die Pläne zu überarbeiten.

Das Ergebnis bekommen sie bei ihrer Sitzung am Dienstag, 12. September, auf den Tisch. Wer dabei sein möchte, ist gern gesehen. Das Thema wird ab 17 Uhr im öffentlichen Teil im Sitzungssaal des Rathauses beraten.