Industriepark Berlin-Stettin

Pasewalk gibt Gas für die Birkenstock-Ansiedlung

Pasewalk / Lesedauer: 3 min

Die Firma Birkenstock will im Industriepark Berlin-Szczecin als zweites Unternehmen demnächst mit den Bauarbeiten starten. Die Stadt Pasewalk drückt daher bei den Planungen aufs Tempo.
Veröffentlicht:02.02.2022, 17:30

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Der Zeitplan ist eng gestrickt: Ende Februar, Anfang März will der Schuhproduzent Birkenstock seinen Bauantrag für das geplante Werk im Industriepark Berlin-Szczecin einreichen. Nach Angaben von Marko Schmidt, Fachbereichsleiter Bau im Pasewalker Rathaus, ist es Ziel der Firma, Ende April, Anfang Mai erste Genehmigungen für den Baustart zu erhalten. „Den Industriepark erschließen und den Unternehmen parallel schon die Ansiedlung zu ermöglichen, ist eine große Herausforderung“, räumte Schmidt bei der Sitzung des Bauausschusses am Dienstagabend ein.

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Und die Stadt drückt aufs Tempo. Die Mitglieder des Bauausschusses ermächtigen mit ihrem Beschluss den Hauptausschuss, Bauleistungen für die Regenwasserzuleitung, das Regenrückhaltebecken sowie die Regenwasserableitung zu vergeben – Aufträge im Millionenwert. „Mit dieser Ermächtigung kann die Ausschreibung schneller rausgehen, und wir haben keinen Zeitverzug. Und wir müssen nicht eineinhalb Monate warten, bis der Hauptausschuss wieder tagt“, erklärte Marko Schmidt.

Das Regenwassersammelbecken wird nach seinen Angaben die Größe von anderthalb Fußballfeldern haben und kann Wasser von einer Fläche von 51 Hektar aufnehmen. Die Trassen für die Regenwasserableitungen auf dem Acker seien mit dem Landwirt abgestimmt.

Viele Investoren sind scharf auf den Standort

Ausgeschrieben wurden auch Leistungen zur Erschließung des Industrieparks mit Strom und Gas. Dazu werde in Kürze die Vergabe erfolgen.

Dem Fachbereichsleiter zufolge treibt die Stadt zudem die Erweiterung des Standortes in Franzfelde voran. „Die Investitionsanfragen reißen nicht ab. Parallel läuft daher das Planverfahren für den zweiten Bauabschnitt am Standort, mit dem weitere etwa 80 Hektar Industriefläche entstehen sollen“, sagte Schmidt. Das Problem sei hier eine Strom-Freileitung, die umverlegt werden muss, um mit der Fläche im Planverfahren weiter zu arbeiten. Daher sei man mit dem Planungsbüro und mit dem Stromversorger EON im Gespräch.

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Eine diagonal durch die Fläche verlaufende Stromtrasse führe nicht nur zu einem großen Flächenverlust, sie sei auch kein gutes Argument bei der Vermarktung des Industrieparks. Es gebe darüber hinaus Überlegungen, die Trasse für die künftigen Entwässerungen zu nutzen. Das wäre ein Gewinn für mehrere Seiten.

Gewerbepark soll bis Ende 2023 erschlossen sein

Ziel ist es, den Industriepark Berlin-Szczecin im ersten Bauabschnitt bis Ende März 2023 zu erschließen. Das beinhalte die verkehrliche Erschließung und die mit allen Versorgungsmedien. Dafür sei es notwendig, die jetzige Baustraße im Plangebiet zu erweitern. Geplant sei auch der Ausbau der Kreisstraße VG 70 zum Industriegebiet. Daran arbeite der Landkreis Vorpommern-Greifswald gegenwärtig.

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