Diskussion
Pasewalk will Tourismusort werden
Pasewalk / Lesedauer: 2 min

Fred Lucius
Das Rathaus in Pasewalk möchte die Stadt als Tourismusort anerkennen lassen. Ein entsprechender Beschlussvorschlag lag am Donnerstagabend den Mitgliedern des Kultur- und Wirtschaftsausschusses vor. Das Land Mecklenburg-Vorpommern habe den Kommunen diese Möglichkeit eingeräumt, wenn die Voraussetzungen vorliegen, sagte Michael Köppen, Zweiter Stellvertretender Bürgermeister. Pasewalk erfülle diese Voraussetzungen. Nachteile seien durch diese Anerkennung nicht ersichtlich, stattdessen könne sie Vorteile bei der Beantragung von Fördermitteln bringen. Eine Kurtaxe sei jedoch nicht vorgesehen, sagte Köppen.
„Vorhandenes ist zu dürftig für Tourismusort“
Die Mitglieder im Ausschuss zeigten sich skeptisch. Wie es zu dieser Entscheidung gekommen sei und welche Vorteile und Verpflichtungen es gebe, wollte Marco Freuer, sachkundige Einwohner für die CDU im Ausschuss, wissen. Pasewalk habe schon einmal versucht, Luftkurort zu werden, dieses Vorhaben sei gescheitert, erinnerte Freuer.
Lesen Sie auch: Ritterschlag für Urlauber-Dorf am Haff
Was in Pasewalk vorhanden ist, sei zu dürftig für einen Tourismusort, sagte Olaf Teichmann (CDU). Erst müssten die Rahmenbedingungen geschaffen werden. Man habe zudem eine Leitbilddiskussion in der Stadt. Das Rad müsse man daher nicht neu erfinden, vielmehr sollte man an alten Dingen festhalten.
Martin Kühl (CDU) erinnerte ebenfalls an die Leitbilddiskussion. „Wir hätten uns vorher dazu verständigen und diskutieren müssen. So hat man uns eine fertige Beschlussvorlage vorgelegt“, erklärte er.
Anerkennung für touristische Vermarkung gut
Das Thema müsse zuerst in den Fraktionen diskutiert werden, befand Sitzungsleiter Frank Bromke (Mitstreiter für Pasewalk/MfP). Wenn der Leitbildprozess ins Stocken geraten sei, müsse man eine Weiterführung von der Verwaltung einfordern. Nur weil es einen Führungswechsel im Rathaus gegeben habe, könne es nicht sein, dass Altes nicht mehr gelte.
Letztlich stimmten die Ausschussmitglieder bei zwei Enthaltungen mit fünf Nein-Stimmen gegen die Beschlussvorlage.
Bürgermeister Danny Rodewald sagte auf Nachfrage, dass der Leitbildprozess in Pasewalk nichts mit dem Antrag auf Anerkennung als Tourismusort zu tun habe. Dieser sei eine logische Folge bisheriger Anstrengungen in diesem Bereich – beim geplanten Caravan-Stellplatz, der im Bau befindlichen Steganlage, beim Lokschuppen und beim Wasserwander-Rastplatz. Eine solche Anerkennung koste die Stadt nichts, diene jedoch der touristischen Vermarktung, etwa von Hotels.
Mehr lesen: Engländer aus Berlin macht Kunst in Pasewalk