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Herzinfarkt

Pasewalker Chefarzt rät: Ruhig mal den Notruf wählen

Uecker-Randow / Lesedauer: 3 min

Ein Herzinfarkt kann jeden treffen. Wenn es so weit ist, zählt jede Sekunde. Ein Arzt aus der Asklepios-Klinik erklärt, worauf es im Verdachtsfall ankommt.
Veröffentlicht:13.11.2023, 06:00

Von:
  • Bianka Lenz
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Barnaba Hejazin, Chefarzt der Klinik für Kardiologie an der Asklepios Klinik Pasewalk, klärt über Themen rund um die Herzgesundheit auf. Jetzt rückt er den Herzinfarkt und die Frage, wie man ihn rechtzeitig erkennt, in den Fokus.

Viele Betroffene zögern

Wie auch bei einem Schlaganfall zählt bei einem Herzinfarkt jede Sekunde. Je schneller dieser erkannt wird, beziehungsweise je schneller ein Krankenhaus mit einem Herzkatheterlabor erreicht werden kann, umso mehr Herzmuskel kann gerettet werden und desto höher sind die Chancen, den Herzinfarkt ohne schwerwiegende Folgen zu überleben. Dennoch zögern viele Betroffene, den Notruf zu wählen und verlieren Zeit.

Rauchen ist eine von vielen Ursachen

Doch warum kann das Herz plötzlich so in Not geraten? Die Gründe dafür sind vielfältig. Häufig führen Risikofaktoren, welche auch für die allgemeine Arteriosklerose verantwortlich sind, zu einer Vorbelastung der Herzkranzgefäße durch Cholesterinablagerung und entzündliche Veränderungen, die für die Durchblutung des Herzmuskels verantwortlich sind. Allem voran sind hierbei das metabolische Syndrom und das Rauchen zu nennen.

„Kommt dann Stress dazu, zum Beispiel durch eine ungewohnte körperliche Anstrengung, einen Infekt oder auch seelischer Stress wie Wut, Ärger oder Trauer, kann es durch einen Wandeinriss und Ablagerungen von Blutplättchen zu Verminderung oder sogar einer Unterbrechung des Blutflusses in der Arterie kommen“ erklärt Barnaba Hejazin.

Schwäche, Atemnot und Engegefühl

Die Symptome für einen Herzinfarkt variieren stark: von Schwäche, Atemnot und Engegefühl im Brustkorb bis hin zu starken Schmerzen in der Brust, die aber auch über die Schulter bis in den linken Arm oder sogar in den Unterkiefer ausstrahlen können. Besonders tückisch: Gerade bei Frauen fehlt manchmal der charakteristische Schmerz. Dann können Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen in Bauch und Rücken auch Symptome eines Herzinfarkts sein, bei denen man oft nicht an eine Erkrankung des Herzens denkt.

„Patienten, die entsprechende Symptome verspüren, brauchen in unserem Flächenland häufig relativ lange, bevor sie in der Notaufnahme ankommen. Hier müssen wir umso schneller reagieren und aufklären“, erklärt der Chefarzt. In der Hälfte der Fälle treten bereits Stunden, manchmal Tage vor dem eigentlichen Herzinfarkt erste Vorboten auf. Hier ist laut Barnaba Hejazin auf kurze Phasen von Brustkorbenge oder Brennen hinter dem Brustbein zu achten. Auch wenn die Symptome dann wieder abklingen, sollte man sich dringend medizinisch abklären lassen.

Notaufnahme rund um die Uhr erreichbar

Die Empfehlung lautet eindeutig, nicht zu zögern, wenn entsprechende Symptome und Anzeichen bei einem selbst oder einer anderen Person erkannt werden. Betroffene sollten den Notruf 112 wählen und den eigenen Verdacht auf einen Herzinfarkt äußern. Außerdem wird dringend abgeraten, selbst zu fahren. Die Notaufnahme der Asklepios Klinik Pasewalk ist rund um die Uhr erreichbar unter der Telefonnummer 03973 231221.