Babys
Pasewalker Klinik erleichtert Frühchen den Start ins Leben
Pasewalk / Lesedauer: 3 min

Fred Lucius
Eine werdende Mutter fiebert zum Ende einer Schwangerschaft meist dem langersehnten Entbindungstermin entgegen. Dabei kommt laut Statistik bei nur etwa vier Prozent aller Schwangerschaften das Kind Tag genau am errechneten Termin auf die Welt.
Gute Ausstattung, enge Zusammenarbeit
Abweichungen bis zu drei Wochen vor und bis zu zwei Wochen nach dem errechneten Geburtstermin gelten als normal. Wenn ein Baby allerdings vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche geboren wird, ist es ein Frühgeborenes. „Frühchen benötigen eine besondere Behandlung und Ausstattung, um sie bestmöglich auf das Leben vorzubereiten“, erklärt die Chefärztin der Pasewalker Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Doktorin Antje Vogler. Manchmal komme es dabei auf einzelne Tage an.
Ab der vollendeten 32. Schwangerschaftswoche können Frauen in der Asklepios-Klinik Pasewalk entbinden. Möglich mache dies die apparative Ausstattung und die enge Zusammenarbeit zwischen der Geburtshilfe und der Neonatalogie ‐ der Neugeborenenstation.
Speziell ausgebildetes Personal kümmert sich
Ein Frühgeborenes kann ‐ je nachdem, in welcher Schwangerschaftswoche es geboren wird ‐ gar nicht selbst oder nur mit Unterstützung atmen, trinken und die Körpertemperatur aufrechterhalten, sagt Antje Vogler. Aus diesem Grund sei es nötig, die Babys schnellstmöglich intensivmedizinisch zu betreuen. Die Chefärztin beschreibt die Arbeit auf der Neugeborenenstation so: „Wir verfügen über drei Inkubatoren auf der Neonatolgie, in dem die Frühchen die notwendige Versorgung erhalten. Infusionstechnik und Atemhilfe sind möglich. Speziell ausgebildete Kinderkrankenschwestern kümmern sich rund um die Uhr um die Kleinsten, wobei wir den Eltern möglichst viel Zeit und Kontakt mit ihren Kindern, auch unter diesen besonderen Bedingungen, ermöglichen.“
Symbol ist die Farbe Lila
Seit 2011 wird weltweit der Welt-Frühgeborenen-Tag am 17. November begangen. Laut Klinik werden Risiken und Probleme, die Kinder und Familien durch den Frühstart im weiteren Leben erfahren, trotz aller medizinischen Fortschritte der letzten Jahrzehnte häufig nicht ausreichend wahrgenommen. Das Symbol der Frühgeborenen ist die Farbe Lila, weshalb an diesem Tag markante Wahrzeichen und Bauwerke in der Farbe angestrahlt werden.

Seit einigen Jahren erhält die Pasewalker Klinik zum Tag der Frühgeborenen Präsente und Kleidung für die Babys. Diese Geschenke sponserten lokale Vereine, Firmen sowie Praxen oder auch die „strickenden Omis“. Diese Wertschätzung in Form von Inkubatordecken, Mützchen, Söckchen und vielem mehr zeige, wie emotional das Thema Frühgeborene sei, sagt die Chefärztin. „Gemeinsam an diesem Tag an die kleinen und mittlerweile großen Helden zu denken, ist wunderbar und macht unser gesamtes Team sehr dankbar.“
"Schnelle und kompetente Hilfe kann Leben retten"
In der Asklepios-Klinik Pasewalk werden jährlich 30 bis 40 Frühchen geboren, wovon rund die Hälfte auch eine Unterstützung beim Atmen benötigt. „Uns ist die Versorgung der Frühgeborenen besonders wichtig, denn eine schnelle und kompetente Hilfe kann Leben retten“, betont Antje Vogler. Außerdem sei der Klinik die wohnortnahe Behandlung der Kinder im Interesse der Familien stets ein besonderes Anliegen.