Windkraft

Patrick Dahlemann steht im Gegenwind

Krackow / Lesedauer: 2 min

Nach den Windkraft-Protestbriefen an Ministerpräsidentin Manuela Schwesig sollte Patrick Dahlemann vor Ort die Kohlen aus dem Feuer holen. Doch das Vertrauen der Protestler in den Vorpommern-Staatssekretär ist offenbar erschüttert.
Veröffentlicht:11.10.2018, 08:27
Aktualisiert:06.01.2022, 14:01

Von:
Artikel teilen:

„Herr Dahlemann, sind Sie Teil des Problems oder Teil der Lösung?“ Schon diese Anrede des Vorpommern-Staatssekretärs in einer E-Mail des Krackower Bürgermeisters zeigt, wie erschüttert das Vertrauen vor Ort in die politischen Entscheidungsträger ist. Denn offensichtlich haben Schweriner Politiker ihren Anteil daran, dass nun doch Windräder zwischen Krackow und Battinsthal gebaut werden. „Es gibt Hinweise auf eine massive Einflussnahme eines Landesministeriums, welches nicht die Fach- und Dienstaufsicht über das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) ausübt. Nur so viel dazu, das Kulturministerium war es nicht“, schreibt Bürgermeister Gerd Sauder weiter.

"Wir brauchen keine Seelsorge, wir brauchen Lösungen!"

Hinter vorgehaltener Hand wird dann ein Krackower Gemeindevertreter deutlicher: Energieminister Christian Pegel (SPD) sei es gewesen, der sich im StALU massiv für den Windrad-Bau zwischen Krackow und Battinsthal stark gemacht und damit Vorpommern-Staatssekretär Patrick Dahlemann (SPD) in die Bredouille gebracht hat. Denn nach den jüngsten Windkraft-Protestbriefen an Manuela Schwesig (SPD) setzte die Ministerpräsidentin ihren Vorpommern-Staatssekretär in Marsch, um die Dinge in beiden Angelegenheiten vor Ort zu regeln. Gegenüber dem Nordkurier versicherte Dahlemann, fest an der Seite der Krackower zu stehen, und erklärte, dass die Entscheidung für die Errichtung der Windkrafträder in keinster Weise nachzuvollziehen sei. Und weiter dementierte er heftig, dass Minister Pegel Einfluss auf das Genehmigungsverfahren habe. Doch keine Aussage will er dazu machen, ob die nun erteilte Genehmigung noch rückgängig gemacht werden kann.

So bleibt dem Staatssekretär kaum etwas, womit er die Windkraft-Protestler besänftigen kann. Und so klingen deren Reaktionen: „Da reicht es einfach nicht, wenn ein Staatssekretär nach tröstenden Worten sucht. Wir brauchen keine Seelsorge, wir brauchen Lösungen“, erklärt Gerd Hamsch, Vorsitzender der Krackower Wählergemeinschaft „Bürger für Bürger“.

Und auch Klaus Miethling von der Bismarker Anti-Windfeld-Bürgerinitiative hat keine großen Erwartungen an Dahlemann, der auch einen runden Tisch in Bismark zum Thema Windkraft angekündigt hat. „Wir haben schon erlebt, dass er doch sehr stark pro Windkraft eingestellt ist“, erklärte Miethling.