Das Jahrtausendspiel gegen Hansa
Penkun verliert und genießt
Penkun / Lesedauer: 3 min

Christian Johner
Selten haben die Fußballer vom Penkuner SV eine Niederlage so genossen wie die im Landespokal-Achtelfinale gegen den FC Hansa Rostock. Vor einer Rekordkulisse von sage und schreibe 2500 Zuschauern auf dem Penkuner Sportplatz unterlag der PSV dem FC Hansa Rostock mit 0:4 – nur mit 0:4! Denn der ehemalige Bundesligist und derzeitige Drittligist aus Rostock spielt immer noch vier Klassen höher als der Landesligist aus Penkun. „Es war alles perfekt. Das Drumherum passte. Die Stimmung war super. Und dazu hat meine Mannschaft ein richtig gutes Spiel gemacht“, sagte Penkuns Trainer Mario Hopp.
Nervosität war Hopps Schützlingen im bisher größten Spiel der Vereinsgeschichte nicht anzumerken. Der PSV war von Beginn an fokussiert und begeisterte das Publikum mit einem aufopferungsvollen Kampf. Vor allem in der ersten Halbzeit boten die Penkuner den Rostockern nicht nur defensiv Paroli. Während der PSV durch Tom Ehrke (3.), Tomasz Miksa (14.) und Maciej Czyzewski (31.) einige Nadelstiche setzen konnte, rannte der FCH gegen eine sehr gut geordnete Penkuner Abwehr an, die mit Mann und Maus verteidigte. Erst in der 32. Minute durchbrach Rostocks Soufian Benyamina den Penkuner Defensivriegel. Der Angreifer erzielte mit einem Kopfball den knappen 1:0-Pausenstand für den FCH. „Damit hätte ich selbst nicht gerechnet, dass wir zur Halbzeit nur mit 0:1 zurückliegen. Das war in der Kabine ein unglaubliches Gefühl“, sagte Penkuns Mittelfeldspieler Andy Wagner.
Auch der Penkuner Torwart war hin und weg: So etwas habe ich noch nie erlebt!
Nach dem Seitenwechsel wollte die Hansa-Kogge schnell für klare Verhältnisse sorgen und konnte sich dabei auf den zuletzt vier Monate lang verletzten Christopher Quiring verlassen, der das 2:0 für die Gäste schoss (52.). In der Schlussphase machte sich der hohe Kraftaufwand des PSV bemerkbar, sodass Willi Evseev (80.) sowie der eingewechselte Tim Väyrynen (86.) die weiteren Treffer zum Endstand markierten. „Ein eigenes Tor wäre natürlich das i-Tüpfelchen gewesen. Wir hatten ganz gute Gelegenheiten, aber es sollte nicht sein“, sagte Andy Wagner.
Dass der PSV nur mit 0:4 verlor, lag auch an Torwart Philipp Walter, der ein ums andere Mal zur Stelle war. „Ich habe einfach versucht, das zu machen, was ich immer mache“, sagte Walter. Der Schlussmann musste aber auch zugeben, dass das Duell mit Hansa kein normales Spiel war. „Es war ganz klar etwas Besonderes. Gar nicht mal im Spiel selbst, aber speziell vor und nach der Partie, als wir diese Riesenmenge an Zuschauern gesehen haben. So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagte Walter. Nicht nur die Spieler, auch Trainer Mario Hopp schien überwältigt von dieser Rekordkulisse gewesen zu sein. „Es war einmalig. Wir haben es einfach nur genossen“, betonte Hopp, der nach dem Schlusspfiff ein paar Tränen in den Augen hatte.