Streit um Tempolimit entbrannt
Penkun / Lesedauer: 2 min

Mathias Scherfling
Der Penkuner Heinz Timm macht sich Sorgen. Speziell sorgt er sich um die Sicherheit der Einwohner von Kirchenfeld, einem Ortsteil von Penkun. Er sei dort kürzlich langsam entlang gefahren, als plötzlich ein Kind auf einem Dreirad aus einer Toreinfahrt auf die Straße geschossen kam. „Ich konnte gerade noch rechtzeitig bremsen“, sagt Timm und ergänzt: „Das Kind hätte bei einer Geschwindigkeit von beispielsweise 80 km/h keine Chance gehabt." Daher frage er sich, ob dort nicht ein Tempolimit beantragt werden könne.
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Diese Frage richtete der Penkuner während der jüngsten Bürgerfragestunde auch an die Stadtvertreter. Doch die Antwort von Bürgermeisterin Antje Zibell (CDU) reichte ihm nicht aus. Die habe nämlich gesagt, eine Geschwindigkeitsbegrenzung sei nicht möglich, weil es sich um eine geschlossene Ortschaft handele. „Ich finde ich es unfassbar, wie eine Bürgermeisterin die Sorge um Menschenleben so einfach beiseite schiebt“, sagt der Penkuner.
Freiwillig–30–Schild steht schon lange
Das will die Bürgermeisterin so nicht stehen lassen. Die Stadtvertretung sei immer bemüht, solche Verkehrssituationen in der Stadt und auch den Ortsteilen im Bick zu haben. „Das Schild ,Freiwillig 30 — wegen uns — Kinder' steht am Ortseingang schon lange. Das wurde bereits von der vorigen Stadtvertretung beschlossen und aufgestellt“, betont Antje Zibell. Doch nicht jeder Verkehrsteilnehmer halte sich daran. „Wir haben immer wieder das Problem, dass es in Ortslagen oder im Stadtgebiet zu erhöhten Geschwindigkeiten kommt. Diesbezüglich finden ab und zu Geschwindigkeits–Messungen statt“, sagt die Bürgermeisterin. In Zeiten von Whats–App–Gruppen und Radiodurchsagen sei das nicht immer von Erfolg gekrönt.
„Wir können die Verkehrssituation nicht ändern“
Während der Sperrung der L 283 bei Penkun Ende April, Anfang Mai habe es auch in Kirchenfeld ein erhöhtes Verkehrsaufkommen gegeben. „Die Stadtvertretung kann nicht beeinflussen, dass zu bestimmten Zeiten mehr Verkehr rollt, weil im Umfeld eine Umleitung ausgeschildert ist“, so die Bürgermeisterin. „Wir können die Verkehrssituation nicht ändern.“ Wenn etwa die Autobahn 10 wegen eines Unfalls gesperrt werde, wie zuletzt Ende Februar, dann herrsche in Penkun Chaos. In Bezug auf den Ortsteil Kirchenfeld sei es gut, dass Heinz Timm die Situation erkannt habe und langsam gefahren sei. „Dann hat das Freiwillig–30–Schild funktioniert. Genau das wollten wir erreichen.“