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Gastgeber des Pasewalker Pfingstturniers feiert 70 Jahre
Pasewalk / Lesedauer: 3 min

Fred Lucius
Der Regen am Dienstag kam Martin Kühl senior und seinem Team vom Pasewalker Pferdesportverein gerade recht. „Da sparen wir uns ein Mal wässern, es hätte noch mehr sein können“, sagt der Vereinschef und blickt auf das kommende Wochenende. Am Sonnabend und Sonntag findet auf dem Reitplatz Am Volkskulturpark das traditionelle Reitturnier statt. Im 70. Jahr des Bestehens des Vereins ist es das 63. Pfingstturnier. Wegen Corona musste es ein Mal ausfallen, zwei Mal gab es aufgrund der Pandemie abgespeckte Varianten. „Die anderen Absagen sind auf die Maul– und Klauenseuche, MKS, zu DDR–Zeiten zurückzuführen. Da durften auch keine Turniere stattfinden“, sagt Kühl, seit über 20 Jahren Vorsitzender des Pferdesportvereins, der zurzeit um die 105 Mitglieder zählt.
Rittmeister gründete 1871 einen Reitverein
Als Standort für Kavallerie–Regimenter haben Reiter und Pferde in Pasewalk eine lange Tradition, die bis ins Jahr 1721 zurückreicht. Gegründet wurde in Pasewalk bereits 1871 ein Reitverein durch Rittmeister Georg von Albedyll, wie aus der Chronik des Pferdesportvereins hervorgeht. Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ging dieser in die Brüche.
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Der heutige Verein hat seinen Ursprung im Jahr 1953, als eine Sektion Pferdesport beim Kreisverband Pasewalk der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) gegründet wurde. Sie war der Vorreiter der Betriebssportgemeinschaft (BSG) Traktor Reitstützpunkt Pasewalk. Initiatoren waren Wilhelm Schultz, Ernst Ziemendorf, Erich Stabenow, Richard Beschoren und Heinz Schultz, 1. Sektionsleiter wurde Wilhelm Schultz. 1962 sei schließlich die Übernahme der Sektion von der GST in den Deutschen Turn– und Sportverein (DTSB) erfolgt. Mit der Wende entstand dann aus der BSG Traktor Reitstützpunkt Pasewalk der Pasewalker Pferdesportverein. Am 11. Dezember erhielt der Verein von der Stadt Pasewalk einen Erbbauvertrag über einen Zeitraum von 75 Jahren für das Gelände Am Volkskulturpark.

Immer schwieriger, Sponsoren zu finden
„Veranstaltungen in der Corona–Zeit waren zwar schwierig oder gar nicht möglich. Durch diese Phase sind wir als Verein aber trotzdem gut gekommen. Einen Einbruch bei den Mitgliedszahlen gab es nicht“, erklärt Kühl. Allerdings werde es immer schwieriger, Sponsoren zu finden, die auch das Pfingstturnier unterstützen. Umso dankbarer sei man denjenigen, die dem Verein weiterhin zur Seite stehen, fügt der 63–Jährige hinzu. Ohne Preisgelder für einzelne Springen sei eine solche Veranstaltung heute nicht mehr auszurichten. Allein schon wegen der Fahrkosten würden viele Reiter von außerhalb überlegen, ob sie die Fahrt nach Pasewalk antreten.
200 Reiter haben sich angemeldet
Neben dem Pfingstturnier richte der Verein, zu dem eine größere Voltigiergruppe gehört, auch andere Turniere aus. Der Verein verfügt über fünf eigene Pferde, davon zwei Ponys, die den Mitgliedern zur Verfügung stehen.

Für das Pfingstturnier haben sich rund 200 Reiter zu 500 Starts angemeldet. Los geht es am Sonnabend und Sonntag jeweils um 7.30 Uhr. Höhepunkt ist der Große Preis am Sonntag gegen 17 Uhr. Mitglieder und Sponsoren sind am Sonntag ab 11 Uhr zu einem Festempfang auf dem Reitplatz eingeladen.