Nach dem Unfalltod

Plötzlich waren die beiden Hunde ohne Herrchen

Ueckermünde / Lesedauer: 3 min

Teddy und Bella, deren Besitzer tödlich verunglückt ist, warten im Tierheim immer noch auf neue Herrchen oder Frauchen. Die Zeit nach dem Unglück war für beide Hunde schwer.
Veröffentlicht:29.10.2021, 05:59
Aktualisiert:06.01.2022, 22:17

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Es ist für Bella, die Rottweilerdame, und Teddy, den Mischlingsrüden, ein schwerer Schlag gewesen. Vor einigen Tagen ist ihr Besitzer bei einem Unfall tödlich verunglückt. Und damit standen die beiden Vierbeiner plötzlich allein da. Wobei es für die Rotweiler-Hündin wohl noch etwas einfacher gewesen sein dürfte. Sie hatte bis zu dem Zeitpunkt an einer Leine das Grundstück bewacht. Teddy aber, der tagsüber den Hof erforscht hat und abends mit ins Haus durfte, wird einiges vermissen.

Tierretter holten die Hunde vom Grundstück

Die Zeit nach dem Unfall fing für beide Hunde mit ganz Ungewohntem an. „Die Tierrettung Greifswald hat die Hunde vom Grundstück geholt, damit sich jemand um die Tiere kümmern konnte“, weiß Sabine Schultz, Tierheimleiterin in Berndshof. Was sich eigentlich ganz normal anhört, war für die Hunde ein Schock, den sie erst einmal verdauen mussten. „Das kann man sich ja vorstellen: Da kommen abends fremde Leute auf den Hof, die beide nicht kannten, und die hatten Taschenlampen“, sagt Sabine Schultz.

Fremde Geräusche also, fremde Menschen, ganz neue Gerüche – und dann ab in ein fremdes Auto. Das verdaut ein Hund nicht mal eben so. Und bis er sich an seine neuen Lebensumstände gewöhnt hat, das kann dauern. Wie lange, das hängt auch von den Umständen ab.

Teddy hat schon seinen Platz im Rudel gefunden

Bei der Rottweilerdame sei die Eingewöhnung recht schnell gegangen. Schließlich ist die Hündin gewissermaßen in ein neues Rudel gekommen. „Weil die meisten Hunde gut sozialisiert sind, wurde Bella auch gleich aufgenommen und hat sich mittlerweile daran gewöhnt. Sie läuft munter im Rudel mit“, sagt Sabine Schultz. An der Leine laufen, das hat schon geklappt. „Aber das muss noch ein wenig geübt werden.“ Beide Hunde seien übrigens vom Tierarzt überprüft worden – soweit alles in Ordnung. Bella soll demnächst sterilisiert werden.

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Teddy hat offenbar auch seinen Platz im Tierheimrudel gefunden. Er hat sich mit einem Mastiff-Mischling angefreundet, der ihm an Größe und Gewicht ganz deutlich überlegen ist, der aber dennoch den Neuen offensichtlich gut leiden kann. „Darum teilen sich die beiden jetzt einen Zwinger“, sagt Sabine Schultz. Den ganzen Tag lang im Rudel toben ist indes Teddys Sache nicht. Dafür ist er mit seinen 14 Jahren wohl einfach schon zu alt. Dafür heftet er sich stets an die Fersen der Tierheimchefin, aber auch anderer Zweibeiner, wenn die im Auslauf erscheinen. „Er ist wirklich ein ganz Lieber, auch wenn er taub ist.“

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Jemand wollte Teddy für die Neubauwohnung

Das Interesse an den beiden Hunden ist bislang eher verhalten. Für Teddy hat sich ein Interessent gemeldet, der das Tier mit in die Neubauwohnung nehmen wollte. „Das hat aus meiner Sicht gar nicht gepasst – leider. Immerhin ist Teddy es gewohnt, sich tagsüber auf einem Gehöft aufzuhalten, und da wäre eine vergleichsweise kleine Wohnung mit dreimal täglich Gassigehen sicher nichts gewesen für ihn“, sagt die Tierheimchefin.