Sachbeschädigung

Polizei macht aus Graffiti-Sprühern Künstler

Löcknitz / Lesedauer: 2 min

Graffiti können Kunst sein oder als Schmiererei richtig Ärger machen. Worin der Unterschied besteht? Das bringt die Polizei jungen Leuten in Löcknitz gerade bei.
Veröffentlicht:23.03.2022, 06:11
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Die ersten Graffiti-Versuche an der Wand der Sporthalle haben sofort für Unmut bei Passanten in Löcknitz gesorgt, die die Aktion im Vorbeigehen mitbekamen. Doch alles hat seine Ordnung. Den Beobachtern wurde erklärt, dass alles mit den Eigentümern abgesprochen ist und sich im Laufe des Projekts aus diesen Übungen noch Kunstwerke entwickeln werden.

In Löcknitz ist jetzt ein Graffiti-Projekt gestartet worden. „Ziel ist es unter anderem, Schmierereien mit Graffitis zu verringern und Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Löcknitz und der Umgebung die Möglichkeit einer aktiven Freizeitgestaltung zu geben. Die Teilnehmer sollen Graffiti als Kunst und nicht als Schmiererei kennenlernen“, erklärt Ben Tuschy, Sprecher der Polizeiinspektion Anklam.

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Bei dem Projekt handele es sich um eine Kooperation des Begegnungszentrums mia, den Streetart-Künstlern Urban Art MV aus Greifswald, dem Bereich Prävention und Öffentlichkeitsarbeit der Polizeiinspektion Anklam, der Gemeinde Löcknitz, dem Amt Löcknitz-Penkun und dem Regionalzentrum der Caritas Pasewalk. Eine Förderung erfolge im Rahmen des Programms „AUF!leben- Zukunft ist jetzt“ der deutschen Kinder und Jugendstiftung.

Illegeales Sprühen ist eine Sachbeschädigung

Insgesamt hatten sich Tuschy zufolge 30 deutsche und polnische Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 18 Jahren für das Projekt angemeldet. Sie treffen sich nun zusammen mit Betreuern und Mitwirkenden bis Ende August einmal pro Woche.

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Das Projekt startete mit einem ersten Aktionstag. Nach der Vorstellung haben die Teilnehmer erfahren, was Graffitis überhaupt sind und dass es auch eine Kunstform ist, wenn sie nicht illegal als Schmierereien an Häuserwänden und Stromhäuschen landen. „Insbesondere der präventive Aspekt ist aus unserer Sicht entscheidend“, sagte der Polizeisprecher. Die jungen Leute sollen erkennen, dass illegales Sprühen eine Sachbeschädigung darstellt.

Nächster Treff ist am Mittwoch

Neben der Aufklärungsarbeit würden die Teilnehmer auch praktische Fähigkeiten und theoretischem Wissen rund um die Spray-Kunst erlernen. Geplant sei die Gestaltung von Flächen an den beiden Sporthallen und der Badeanstalt. Unternehmen aus Löcknitz haben Tuschy zufolge ebenso Flächen zur Verfügung gestellt, die später noch genutzt werden könnten. Das Projekt sei offen für alle Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 24 Jahren.

Schon am Mittwoch, 23. März, geht es weiter. Wer Interesse hat, kann einfach zu 13.30 Uhr beim Begegnungszentrum mia in Löcknitz vorbeischauen.

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