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Werft-Aufenthalt beendet

Pommernkogge „Ucra“ ist nun wieder klar für Ausfahrten

Ueckermünde / Lesedauer: 3 min

In der Wolgaster Peenewerft ist die Pommernkogge überholt worden. Die ehrenamtliche Koggen-Crew hat tatkräftig mit angepackt.
Veröffentlicht:07.01.2023, 06:20

Von:
  • Lutz Storbeck
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Das wurde Zeit – so ein Schiff braucht alle paar Jahre eine gründliche Überholung. Naturgemäß geht der eine Inspektion voraus, und die bringt ans Tageslicht, was sonst am Unterwasserschiff nicht zu sehen ist. Dazu muss das Schiff aus dem Wasser und aufgebockt werden. Nicht anders ist dies auch im Fall der „Ucra“, die nun schon drei Jahre Fahrzeit hinter sich hat. Der Pommernkogge war deswegen am Ende des Jahres 2022 eine Pause verordnet worden (der Nordkurier berichtete).

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Werft macht für Kogge eine Ausnahme

Diese Pause hat das Traditionsschiff in der Wolgaster Peenewerft verbracht. Nicht selbstverständlich war das. Denn eigentlich ist dies eine Werft, auf der hauptsächlich Militärschiffe gebaut und gewartet werden. Für die Pommernkogge also ein Glücksfall, sagt Lothar Hoffmann, der Vorsitzende des Ucra-Traditionsschiffsvereins. Aus mehreren Gründen.

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Ingenieur gibt wertvolle Tipps

Zum einen habe man den Koggen-Leuten während des Werfaufenthaltes sehr geholfen. Die Koggen-Crew konnte, obwohl für die Werft bestimmte Sicherheitsvorschriften gelten, auf der „Ucra“ übernachten. Was sich als großer Vorteil erwies, denn so konnten die Ehrenamtler, die einen Teil der Arbeiten selbst vorgenommen haben, Zeit sparen. Zum anderen gab es von einem Ingenieur der Werft wertvolle Tipps für die Arbeiten.

Zusammenarbeit gelobt

Auch die Fahrzeit der Kogge vom Ueckermünder Heimathafen bis nach Wolgast ist mit einem Tag vergleichsweise kurz – das spart ebenfalls Zeit. Dass die auch Mittagsversorgung auf der Werft für die Koggenleute gut geklappt hat, ist ein weiterer Pluspunkt, sagt Lothar Hoffmann. Alles in allem also eine prima Zusammenarbeit, schätzt der Vereinschef ein, der sich deshalb auch freut, dass die Kogge auch für künftige Wartungsarbeiten auf die Peenewerft darf.

Bereit für die neue Saison

Bei der planmäßigen Wartung sind etliche Arbeiten an der Kogge vorgenommen worden. Nachkalfatern, Streichen und andere Dinge, sagt der Vereinsvorsitzende. Zudem sei die Ruderanlage umgebaut worden. Auch an der Wellen- und Propelleranlage sei gebaut worden. „Und dann noch ein paar Kleinigkeiten“, sagt Lothar Hoffmann. Das hat seine Zeit gedauert, sodass die Kogge 14 Tage länger als ursprünglich vorgesehen auf der Werft bleiben musste.

Nun sei das Schiff aber bereit für die neue Saison. Das ist amtlich mit dem Schiffsicherheitsbrief, der von Experten ausgestellt wurde, auch bestätigt worden, und so kann die Kogge ab dem kommenden Mai bis in den September jeweils mittwochs, freitags und sonnabends wieder Törns anbieten.

Kogge war mit 4000 Passagieren unterwegs

Lothar Hoffmann hofft, dass die kommende Saison so erfolgreich werden wird wie die vergangene. „Wir hatten 112 Fahrten mit etwa 4000 Passagieren“, sagt der Vereinsvorsitzende. Das hat sich auch wirtschaftlich gelohnt. „Wir haben mit unseren Mitteln sparsam gewirtschaftet – und das hat es uns möglich gemacht, die Arbeiten in der Werft zu bezahlen“, so Hoffmann, der aber zu dem, was der Werftaufenthalt gekostet hat, keine Angaben machen wollte.

Hanse Sail im Visier

Außer den Törns stehen auch andere Höhepunkte im Koggen-Kalender. Die Crew der Kogge möchte wieder an den Rügener Hafentagen in Sassnitz Anfang Juli und an der 32. Hanse Sail in Rostock im August teilnehmen. „Interessierte können bei beiden Events gern mit an Bord gehen“, sagt Lothar Hoffmann. Dazu ist eine rechtzeitige Anmeldung nötig.

www.pommernkogge-ucra.de