Tourismus

Radweg auf historischem Bahndamm rückt näher

Penkun / Lesedauer: 3 min

Die Gemeinden Casekow, Grambow, Krackow, Penkun und Kołbaskowo wollen einen Radwanderweg auf der historischen Kleinbahntrasse Casekow-Penkun-Oder einrichten. Die Strecke ist 42 Kilometer lang und soll den Fremdenverkehr beiderseits der Grenze in Schwung bringen. Der Kleinbahnverkehr wurde bereits 1945 eingestellt.
Veröffentlicht:21.03.2018, 08:29
Aktualisiert:06.01.2022, 12:44

Von:
  • Author ImageRainer Marten
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73 Jahre nach dem Aus der Kleinbahnstrecke Casekow-Penkun-Oder, kurz CPO genannt, soll der noch immer vorhandene Bahndamm wieder genutzt werden. Die Gemeinden Casekow, Penkun, Grambow und Krackow auf der deutschen Seite sowie Kołbaskowo auf der polnischen Seite beabsichtigen, auf der historischen Trasse einen Radwanderweg anlegen. Am Dienstag unterzeichneten Vertreter der Gemeinden und des Amtes Garz/Oder in Kołbaskowo eine Absichtserklärung zum Ausbau der Strecke. Das Dokument ist eine Voraussetzung, um über das Interreg VA-Programm Fördermittel beantragen zu können.

Die polnische Gemeinde Kołbaskowo trägt die Verantwortung

Mit dem Projekt wollen die fünf Kommunen die deutsch-polnische Zusammenarbeit langfristig ausbauen, sagte Małgorzata Schwarz, die Bürgermeisterin der rund
16 000 Einwohner zählenden Großgemeinde Kołbaskowo. Die polnische Gemeinde übernimmt die Lead-Partnerschaft und trägt damit die Verantwortung für die Durchführung des gesamten Vorhabens. Dazu gehören der Kontakt zur Verwaltungsbehörde und die Einhaltung der Berichtspflichten. Für Krackows Bürgermeister Gerd Sauder war das Anlass, seiner Amtskollegin ausdrücklich für ihr Engagement zu danken.

Die fünf Kommunen vereinbarten in der Absichtserklärung, gemeinsam eine Gesamtkonzeption für die historische Kleinbahntrasse Casekow-Penkun-Oder (CPO) zu erarbeiten. Bestehende touristische Anlaufpunkte in der Region sollen mit der Strecke verknüpft werden. Im Zuge der Bau- und Ertüchtigungsarbeiten der Bahnstrecke entsteht eine Radwegeverbindung zwischen der Metropolregion Stettin und dem deutschen Umland. Knapp sieben Kilometer der rund 42,4 Kilometer langen Strecke verlaufen auf der polnischen Seite. In das Projekt fließt eine Betrachtung der gemeinsamen Geschichte ein. Es soll als Plattform für eine Vielzahl von weiteren Projekten in Schulen, in der Kultur und im Sport dienen.

Bis zu 3,8 Millionen Euro sollen in das Vorhaben fließen

Zum Zeitplan sagte Małgorzata Schwarz, dass es in den kommenden Wochen darum geht, den Fördermittelgeber von der Wichtigkeit des Vorhabens zu überzeugen. Etappenweise sollen bis zu 3,8 Millionen Euro in den Ausbau der historischen Bahnlinie fließen.

Die Kleinbahn verkehrte von 1899 vom Bahnhof Casekow über Wartin, Sommersdorf, Penkun, Krackow, Ladenthin, Klein Reinkendorf nach Scheune (Szczecin Gumience, Polen) und Pommerensdorf (Szczecin Pomorzany, Polen). Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Personenverkehr eingestellt und die Kleinspurbahn als Reparationsleistung demontiert.

Am 12. Januar fand ein erstes Arbeitsgespräch zwischen den Gemeinden in Penkun statt. Bei einem zweiten Arbeitsgespräch am 1. März in Penkun wurde das Vorhaben konkretisiert und die Möglichkeit erörtert, ein Büro mit der Erstellung eines Fördermittelantrags zur Entwicklung des Radwanderweges auf der historischen Trasse zu beauftragen. Die Unterlagen müssen bis zum 14. Juni bei der Pomerania vorliegen.