Raupen verwandeln Büsche in Gespenster
Battinsthal / Lesedauer: 2 min

Sträucher wurden in der Uecker-Randow-Region wieder in bizarre Gespenster-Büsche verwandelt. Scheinbar in riesige Spinnennetze gehüllt, stehen sie silbrig schimmernd in der Landschaft. Wie in den Vorjahren ist die Gespinstmotte am Werk, sagte Jochen Elberskirch, Leiter des Naturparks Am Stettiner Haff.
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Bei Battinsthal seien beispielsweise Pfaffenhütchen befallen. „Die Gespinstmotte, die am Pfaffenhütchen frisst, heißt natürlich Pfaffenhütchen-Gespinstmotte, Yponomeuta cagnagella“, erklärte er. Die Raupen der Falter fressen die Blätter komplett ab und überziehen Stämme und Zweige vollständig mit ihrem Gespinst, in dem sie „gesellig leben“, hieß es vom Naturschutzbund Deutschland (NABU).
Spinnen sogar Zäune und Bänke ein
Beliebt seien Traubenkirschen, Weißdorn, Pfaffenhütchen, Pappeln oder Weiden, selten Obstbäume. Da Gespinstmottenarten sich wirtsspezifisch über die Blätter von nur ein oder zwei Arten hermachen, laufen die Raupen Gefahr zu verhungern, wenn sie auf der Suche nach einem noch nicht kahl gefressenen Strauch alles – also auch Gräser, Kräuter, Zaunpfosten oder ganze Bänke – einspinnen, hieß es vom NABU. „Den seidigen Schleier spinnen die kleinen Raupen, um sich vor Vögeln oder Witterungseinflüssen zu schützen.“ Bis Mitte Juni fräßen die Raupen den befallenen Baum kahl. Dann wanderten sie zum Stammfuß, wo sie sich im Schutz des Gespinstes verpuppen würden. Schon Anfang Juli schlüpften die Falter und legten ihre Eier ab, aus denen im nächsten Frühjahr wieder Raupen schlüpften.
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