Förderung
Sanierungsfinale an der polnischen Grenze
Battinsthal / Lesedauer: 2 min

Rainer Marten
Justizministerin Katy Hoffmeister (CDU) ist eher selten in der Uecker-Randow-Region anzutreffen. Die Übergabe von Fördermitteln an die Gemeinde Krackow am Freitag nahm sie allerdings persönlich wahr. Sie wollte unbedingt das von CDU-Landtagsmitglied Beate Schlupp immer wieder gepriesene Projekt und die Menschen, die es verwirklichen, erleben, sagte sie.
Projekt existiert seit knapp 20 Jahren
Im Gepäck hatte die Ministerin eine rekordverdächtige Fördersumme: genau 212.962,73 Euro. Die Gesamtkosten der Innensanierung der Battinsthaler Grabkapelle werden sich nach den Planungen auf knapp 237.000 Euro belaufen, Förderverein und Gemeinde müssen also auch noch in die Tasche greifen. Krackows Bürgermeister Gerd Sauder nahm den Fördermittelbescheid dankend entgegen.
Mit dem jetzt zur Verfügung gestellten Geld wird es der Gemeinde und dem Förderverein möglich sein, das vor knapp 20 Jahren begonnene Sanierungsprojekt weitgehend abzuschließen. „Es ist schön, dass man nach so vielen Jahren auch eine Akte schließen kann“, sagte Beate Schlupp. Seit rund 18 Jahren, mit Beginn ihrer ersten Legislaturperiode, begleitet und bewirbt sie das Projekt.
Ländliche Projekte profitieren vom Fonds
Das geförderte Vorhaben umfasst die Restaurierung und Rekonstruktion der historischen Farbfassung der Decken- und Wandbereiche der Kapelle. In einem ersten Abschnitt wurden bereits Bereiche der Apsis saniert, sodass die Ministerin, aber auch der Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor sowie der Landtagsabgeordnete Egbert Liskow (beide CDU) beim Rundgang einen Eindruck gewinnen konnten, wie das Gebäude nach Abschluss der Arbeiten aussehen wird.
Egbert Liskow, Haushaltspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, erinnerte daran, dass der Strategiefonds der Landesregierung gerade für Projekte im ländlichen Raum seine volle Wirkung entfaltet hat. Man habe zusammen mit dem Kirchenbaufonds Finanzierungsmöglichkeiten auf den Weg gebracht, um lokal bedeutsame Bauten zu erhalten. Das jetzt für die Grabkapelle bewilligte Geld streife schon die festgelegte Höchstfördersumme von 300.000 Euro.
Weniger Fördermittel durch die Coronakrise
Angesichts des Finanzbedarfes während der Corona-Pandemie, so Liskow, wird es wohl in Zukunft nicht mehr so viele Mittel geben. Als „ein gutes und flexibles Instrument“ bezeichnete Philipp Amthor den Fonds, der die vergangene Legislaturperiode nicht ohne Kritik passiert habe.
Die Battinsthaler Grabkapelle wurde um 1845 von dem Schinkel-Schüler Gustav Stier errichtet und 1856 mit einer ersten Beisetzung eingeweiht. Nach 1945 wurde das Gebäude auch für allgemeine Gottesdienste genutzt. Völlig neu entdeckt wurde das architektonische Kleinod erst nach 1990.