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Senioren brechen mit DDR-Lkw zum Nordkap auf

Pasewalk / Lesedauer: 3 min

Wenn das keine Abenteuer–Reise ist! Sieben Männer sind mit drei IFA W50 und einem Mercedes–Kleintransporter zum Nordkap gestartet. 
Veröffentlicht:08.06.2023, 05:52

Von:
  • Fred Lucius
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Am grünen W50 von Ulrich Duckwitz sind schon einige Exkursionen mit absolvierten Kilometern und Stationen vermerkt. So eine Russland–Fahrt im Jahr 2007 über 7390 Kilometer, ein Baikal–Abenteuer im Jahr 2011 mit 18.685 Kilometern oder eine England–Fahrt im Juli 2017 mit 2560 Kilometern. Jetzt ist auf dem Oldtimer–Lkw des Pasewalkers eine weitere Tour–Beschriftung hinzugekommen: die zum Nordkap.

Sieben Oldtimer–Freunde aus Pasewalk, Prenzlau, Torgelow und aus dem sächsischen Chemnitz sind von Pasewalk aus zu der Abenteuerreise über 5600 Kilometer Richtung Norden gestartet.

Prenzlauer hat das Abenteuer angeleiert

Die Idee dazu hatte der Prenzlauer Norbert Spann. „Wegen Corona konnte man ja lange Zeit nichts unternehmen. Wegen der Pandemie ist zum Beispiel vor dem Ukraine–Krieg eine Russland–Tour gescheitert“, sagt der 69–Jährige. Bei einem Treffen von Freunden und Besitzern des DDR–Geländewagens P3 habe er Ulrich Duckwitz angesprochen und gefragt, ob sie nicht gemeinsam eine Fahrt zum Nordkap in Norwegen unternehmen wollen. Duckwitz und fünf weitere Bekannte sagten zu. Die Männer kennen sich, weil sie beruflich miteinander zu tun hatten oder zu den Oldtimer–Freunden gehören. 

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Unterwegs mit 50 Jahre alten IFA W 50

Das Besondere: Die Gruppe hat die Reise mit drei fast 50 Jahre alten Lkw vom Typ IFA W 50 und einem neueren Mercedes Sprinter angetreten, wobei die Fahrzeuge zu Wohnmobilen umgebaut wurden. Die Tour führt durch sieben Länder: Schweden, Norwegen, Finnland, Estland, Lettland, Polen und wieder zurück nach Deutschland, berichtet Norbert Spann. Für die rund 5600 Kilometer haben die Männer etwa vier Wochen eingeplant. „Das kann man nur machen, wenn man Rentner ist oder sich sonst so lange Zeit nehmen kann“, meint der Prenzlauer, der die Strecke ausgewählt und dann mit den anderen besprochen hat. Russland habe man ausgeklammert. Visa für die Länder brauche man nicht. 

Vertrauen in solide DDR–Fahrzeugtechnik

Norbert Spann und auch Ulrich Duckwitz sind sich sicher, dass die Oldtimer–W50 die lange Fahrt gut überstehen. Die DDR–Fahrzeugtechnik sei sehr solide und vertrauenswürdig. Man kenne die Schwachstellen und könne auf Erfahrungen aus der DDR–Zeit zurückgreifen, so der gelernte Schlosser und ehemalige Berufskraftfahrer aus Prenzlau. Bei Pannen könne man sich meist alleine behelfen, nur ein Totalschaden würde wohl zu Problemen führen. „Das ist schon eine Herausforderung, mit den W50 diese Tour zu absolvieren“, fügt Ulrich Duckwitz hinzu. In Vorbereitung der Fahrt seien die Fahrzeuge noch einmal gründlich gewartet, verschlissene Teile oder Reifen ausgetauscht und so für ihren Einsatz vorbereitet worden. 

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„Wir wollen von Land und Leuten etwas sehen. Nach einem Fahrtenbuch zu fahren, ist nicht unser Ding“, erklärt Norbert Spann. So könne es auch zu interessanten Orten abseits der eigentlichen Route gehen. Spaß und Freude an der Tour stünden im Mittelpunkt.