Wiederaufforstung
So machen Südvorpommerns Forstleute den Wald fit für den Klimawandel
Löcknitz / Lesedauer: 2 min

Zoltán Szabó
Waldschäden beseitigen gehört zu den Aufgaben eines Försters. Revierleiter Torsten Dinse freute sich daher über 21.000 Roteichen und 1000 Esskastanien, die in am Monatg geliefert wurden. Wenig später haben die Forstwirte und Azubis diese in den drei Revieren Löcknitz, Mewegen und Theerofen gepflanzt. Die Aufforstung sei vor allem notwendig, weil der Fichtenborkenkäfer große Schäden am Wald angerichtet hat, sagt Dinse. Dazu kommen Sturmschäden und geringe Niederschlagsmengen, die den Nadelbäumen im vergangenen Jahr zu schaffen gemacht haben.
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„Die Fichte ist der Säufer unter den Bäumen“, weiß der Förster. Die Baumart habe den höchsten Wasserbedarf und leide unter den schwierigen Waldbedingungen. Sie stamme nicht aus dem norddeutschen Tiefland. Ein Umbau der Wälder zu Mischwäldern sei notwendig, um sie fit für steigende Temperaturen und den Klimawandel zu machen.
Gefällt frühestens nach 120 Jahren
In den Waldrevieren rund um Löcknitz sollen künftig je drei Baumarten gepflanzt werden — je nach Standort Roteiche, Buche, Lärche, Robinie, Kiefer, diverse Straucharten für die Waldränder und Wildobst. Diese seien besser an die Verhältnisse im Nordosten angepasst als die Fichte. Es sei zudem ausreichend Raum für die natürliche Aussaat von heimischen Baumarten wie Kiefer, Birke, Stiel– und Traubeneiche vorhanden. Am Ende komme es auf die Mischung an.
Von den 22.000 Pflanzen würden jedoch nur einige Tausende groß, erklärt Dinse. Gefällt werden die Bäume frühestens nach 120 Jahren, doch es werde darauf geachtet, dass ausreichend Bäume erhalten bleiben, damit sich der Wald natürlich verjüngen könne.
Baumpflanzaktion mit Bürgern
Bürger in der Region rund um Löcknitz haben im Rahmen der Klimaschutzaktion „DeinWaldProjekt“ am 25. März wieder die Möglichkeit, beim Pflanzen der Bäume zu helfen. Mittlerweile würde einige von sich aus nachfragen, wann wieder eine Pflanzaktion stattfinde. „Es macht schon ein bisschen stolz, wenn Menschen ihr eigenes Glück mit dem des Waldes verbinden. Denn dieser braucht uns mehr denn je“, sagt Revierleiter Dinse. Es gebe in M–V nicht genügend Förster, um allein die vielen Waldschäden auszugleichen.
Interessierte können sich telefonisch unter 039772—2650, 0173 3009266 oder abends unter 039744—50219 anmelden. Treffpunkt für die Pflanzaktion ist um 8.30 Uhr der „Erste Gorkowsche Weg“, wo der Weg von der L 283 zwischen Rothenklempenow und Löcknitz abgeht. Gelbe Wegweiser werden den Weg zur Fläche weisen. Um 9 Uhr soll das Pflanzen beginnen und gegen Mittag mit einem Imbiss enden.