Bürgermeister für Frieden
Strasburg zeigt Flagge bei weltweiter Friedens-Aktion
Strasburg / Lesedauer: 3 min

Fred Lucius
Die Stadt Strasburg zählt zu den über 500 Kommunen in Deutschland, die am „Flaggentag“ ein sichtbares Zeichen für den Frieden und für eine Welt ohne Atomwaffen setzten. Am Freitag wurde dazu an der Max-Schmeling-Halle die Fahne des weltweiten Bündnisses „Mayors for Peace“ – Bürgermeister für den Frieden – gehisst. Die Organisation Mayors for Peace wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet, ihr gehören mittlerweile 8170 Städte an.
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Für Toleranz und Demokratie
„Auch wir hier in Strasburg möchten zeigen, dass uns der Frieden auf der Welt, aber auch in unserer Heimatstadt ein wichtiges Anliegen ist und wir uns täglich für Toleranz und Demokratie einsetzen sollten, es ist keine Selbstverständlichkeit, sondern muss von uns gelernt und praktiziert werden. Daher beteiligt sich unsere Stadt auch in diesem Jahr wieder an dem sogenannten Flaggentag“, sagte Anke Heinrichs, Erste Stadträtin in Strasburg.
Ausdruck der Solidarität mit der Ukraine
In der Ukraine herrsche aktuell ein schrecklicher Krieg. Die traurigen Ereignisse dort würden zeigen, wie wichtig und dringend ein Verbot bis hin zur völligen Abschaffung von Atomwaffen sei. Man müsse alle nuklearen Drohungen kategorisch ablehnen und die Besorgnis über die humanitären Folgen und Risiken solcher Waffen deutlich machen, meinte die Stadträtin. Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar dieses Jahres sei die europäische Sicherheitsordnung zerstört worden. „In diesem Jahr hissen wir die Mayors-for-Peace-Fahne vor allem als Ausdruck unserer Solidarität mit der Ukraine“, sagte Anke Heinrichs. Die atomare Bedrohung sei allgegenwärtig – so sehr, wie schon lange nicht mehr. Daher hoffe man auf ein baldiges Ende dieses Krieges.
Wunsch: Fahne vor dem Rathaus
Wolfgang Dietrich vom Ortsverband der Linken meinte, dass die USA in der Vergangenheit mehrerevölkerrechtswidrige Kriege begonnen und in diese auch Nato-Staaten hineingezogen habe. Das liefere nun die Folie für Russlands Krieg in der Ukraine. Zurzeit erlebe man das Gegenteil von atomarer Abrüstung, die Nato schüre das Wettrüsten, so Dietrich. Er wie auch Ortsvorsitzender Roland Brauchler wünschten sich, dass die Fahne des Bündnisses künftig vor dem Strasburger Rathaus gehisst wird.
Nur drei Stadtvertreter dabei
Brauchler zeigte sich enttäuscht, dass nur drei Stadtvertreter der Einladung zum „Flaggentag“ gefolgt sind. Er erinnerte zudem daran, dass die Linke im Jahr 2019 den Beitritt der Stadt Strasburg zum Bündnis „Mayors for Peace“ initiiert hatte. Weil Bürgermeisterin Heike Hammermeister-Friese (CDU) einem Beschluss mit einer entsprechenden Empfehlung seinerzeit nicht gefolgt sei, habe es im März 2020 einen weiteren Beschlussantrag der Linken gegeben. Im Dezember 2020 ist die Stadt dann dem Bündnis beigetreten.