Stege und Bänke
Strasburger sorgen sich um die Zukunft ihres Sees
Strasburg / Lesedauer: 3 min

Fred Lucius
Auch die zuletzt hochsommerlichen Temperaturen haben nur wenige Badegäste an den Strasburger Stadtsee gelockt. Trotzdem - oder gerade deshalb - bleibt das Gewässer ein Dauerthema in der Stadt. In der jüngsten Sitzung der Stadtvertreter gab es gleich zwei Anträge zum Thema Stadtsee. Nico Jahnke (AfD) beantragte, zehn Sitzgelegenheiten am See zu schaffen. Die Baumaterialien wolle er spenden, der Bau und die Ausführung sollen in Abstimmung mit der OAS und den Stadtvertretern erfolgen. „Unser Stadtsee muss endlich wieder attraktiver für die Bevölkerung werden! Neben dem schlechten Zustand der Wege fällt immer wieder auf, dass kaum intakte Sitzmöglichkeiten vorhanden sind“, argumentierte Jahnke. Dieser Zustand sei vor allem für Senioren ein Problem.
Bürgermeister Klemens Kowalski regte an, eine Bedarfsabfrage im Stadtanzeiger zu starten, um zu erfahren, wo Sitzmöglichkeiten gewünscht und dann geschaffen werden können. Nach seiner Worten gibt es auch Fördermittel für solche Maßnahmen. Die Stadtvertreter einigten sich darauf, dieses Vorhaben bis Ende Juni 2024 umzusetzen.
„Stadtsee muss wieder Erholungsgebiet werden“
Die Fraktion der Linken beantragte, den Bürgermeister mit der Entwicklung eines Naherholungskonzeptes für das Gebiet des Stadtsees zu beauftragen. Darin solle es unter anderem um die Themen Sauberkeit, Entfernung von Wildwuchs und Unkraut sowie Wasserpflanzen, Anlegen von Rasen, die Reaktivierung des Dusch– und Toilettenhäuschens, das Aufstellen von Sitzbänken und die Sanierung der Stege gehen. Interessierten Bürgern solle die Möglichkeit gegeben werden, Ideen beizusteuern. Außerdem solle die Stadt Fördermöglichkeiten für die verschiedenen Aufgaben zusammentragen. „Unser Stadtsee muss wieder größere Bedeutung erlangen“, hatte Dana Ebert im Namen der Linken im Vorfeld der Sitzung gefordert. Marianne Bretschneider hob den Stellenwert des Gewässers für die Strasburger hervor. Wie einst müsse der See wieder zu einem Erholungsgebiet werden.
Viele Gespräche drehen sich um Stadtsee
Kai Finsterbusch (Bürgerbündnis) nannte die Forderung nach einem Konzept zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht zielführend. Die Verwaltung sei mit den Themen Schulen und Kulturhaus gerade genug gefordert. Matthias Huth (CDU) wies darauf hin, dass es bei der Gestaltung des Stadtsees nicht ausreiche, ein paar Wege in Ordnung zu bringen. Das ganze Areal müsse grundhaft saniert werden. Bürgermeister Klemens Kowalski schlug vor, Ideen zum Stadtsee in die Befragung zu den Bänken mit aufzunehmen. Einig waren sich die Stadtvertreter schließlich, die Beschlussvorlage zurückzustellen. Dem konnte auch die Fraktion der Linken folgen.
„Am Wochenende beim Stadtfest haben sich viele Gespräche um den Stadtsee gedreht“, sagte der Bürgermeister am Mittwoch. Das Thema bewege mehr Einwohner, als man denke. Daher müssten die einzelnen Punkte abgearbeitet werden. Kowalski hatte sich im Bürgermeister–Wahlkampf dafür ausgesprochen, das Gewässer als Ausflugsziel für Einheimische und Gäste wieder attraktiv zu machen.