Schulstart
Verkehrswacht in Vorpommern sieht Elterntaxis kritisch
UER / Lesedauer: 3 min

Fred Lucius
Für die Verkehrswacht Uecker-Randow beginnt die Sorge um sichere Schulwege im Landkreis Vorpommern-Greifswald nicht mit dem ersten Schultag der Abc-Schützen. „Jährlich arbeiten wir lange voraus auf den Schulanfang hin. So gibt es beispielsweise das Programm ,Kinder im Straßenverkehr' in Kitas, das eine qualifizierte und umfassende Unterstützung bei der Verkehrssicherheitsarbeit beinhaltet. Spielerisch wird das Thema Verkehrssicherheit den Kindern nahe gebracht“, sagt Werner Hackbarth, Vorsitzender der Verkehrswacht Uecker-Randow.

Aktionstage werden für Kitas angeboten
Höhepunkt bei diesem Programm seien Verkehrssicherheitstage in den Einrichtungen, bei denen neben den Kindern und dem Fachpersonal auch Eltern, Geschwister, Verwandte und Freunde mitmachen könnten. An diesem Tag stehe die Verkehrswacht den Besuchern Rede und Antwort zu allen Fragen rund um die Verkehrssicherheit von Kindern. Außerdem kommen spannende Aktionselemente wie ein Bewegungsparcours, Fahrradhelmdemonstrationen oder ein Verkehrsschilderwald zum Einsatz. Werner Hackbarth zufolge wurden in Pasewalk und Löcknitz in allen Kitas das Programm durchgeführt. Speziell auf den Schulweg hätten sich Kinder und Erzieher mit der Verkehrswacht in den Pasewalker Kitas Am Mühlentor, Storchennest und dem Haus der fröhlichen Jahreszeiten begeben.
Um die Verkehrsteilnehmer auf die besondere Situation zum Schulanfang aufmerksam zu machen, erhielten hauptsächlich Orte mit Grundschulstandorten wie Pasewalk, Löcknitz, Penkun, Torgelow und Leopoldshagen Banner mit der Aufschrift „BREMS DICH! – Die Schule hat begonnen“. Nach Angaben des Vorsitzenden werden Mitarbeiter der Verkehrswacht, des Straßenverkehrsamtes des Landkreises und der Polizei in der ersten Schulwoche in der Nähe der Grundschulen in der Region Präsenz zeigen. Das Straßenverkehrsamt bringe dabei auch Blitzer zur Geschwindigkeitskontrolle zum Einsatz.
Experte: Eltern sollten mit Kindern üben
„Bei allen Maßnahmen im Vorfeld und in den ersten Schultagen darf man nicht vergessen, dass die Aktivitäten der Kita und der Verkehrswacht allein nicht ausreichen. Gefordert sind vor allem die Eltern. Sie haben eine besondere Verantwortung für die Abc-Schützen“, betont Werner Hackbarth. Mindestens genauso wichtig wie eine Schultüte sei, dass Eltern mit ihren Kindern den Schulweg abgehen und diese auf Besonderheiten auf der Strecke einstellen.

Eine Unsitte sei es mittlerweile geworden, dass zum Schulbeginn viele Eltern ihre Schützlinge mit dem Auto direkt bis vor die Schule fahren. Zahlreiche „Elterntaxis“ würden für unübersichtlichen Verkehr und gefährlichen Situationen vor den Schulen sorgen und damit nicht zu einer höheren Verkehrssicherheit beitragen. Wenn Schüler schon mit dem Auto gebracht werden, sollte man einen Parkplatz in der Nähe ansteuern und die letzten Meter zu Fuß gehen, rät der Vorsitzende.