StartseiteRegionalPasewalkBloß keine leeren Käfige!  Geflügelzüchter hoffen auf vollständige Schauen

Vogelgrippe und Auflagen

Bloß keine leeren Käfige!  Geflügelzüchter hoffen auf vollständige Schauen 

Uecker-Randow / Lesedauer: 3 min

Bei der Uckermarkschau waren nur Tauben zu sehen. Viele Hühner-, Enten- und Gänsezüchter hatten abgesagt - die Auflagen waren zu hoch. Droht das Szenario nun auch in Südvorpommern?
Veröffentlicht:15.11.2023, 17:55

Von:
  • Fred Lucius
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Henri Tews ist zuversichtlich, dass die Geflügelschauen der drei Zuchtvereine in der Uecker-Randow-Region in Penkun, Pasewalk und Strasburg Anfang kommenden Jahres wie geplant stattfinden können. „Wenn nicht wieder Einschläge kommen, die zur Absage führen. Das müssen wir dann akzeptieren“, sagt der Vorsitzende des Penkuner Rassegeflügelzuchtverein und Vorsitzende der Preisrichtervereinigung im Landesverband M-V der Rassegeflügelzüchter.

60 Züchter verloren Tiere nach der Landesschau

Die ersten Ausstellungen, etwa in Friedland oder Anklam, hätten bereits stattgefunden. Schon länger abgesagt worden sei die diesjährige Landesgeflügelschau in Demmin, weil nach der Schau 2022 etwa 60 Züchter Tiere wegen der Geflügelpest verloren hätten. Für eine Schau brauche man auch ausreichend Aussteller.

Wenig Verständnis für teure Tupfer-Proben

Auf wenig Verständnis bei Züchtern sind Henri Tews zufolge verschärfte Hygienevorschriften in Brandenburg gestoßen. Von Ausstellern der Uckermarkschau in Prenzlau vor ein paar Tagen seien sogenannte Tupfer-Proben gefordert worden. Die seien nicht nur zweitaufwendig, sondern auch teuer. Die Ausgaben dafür kämen zu den normalen Kosten hinzu. Züchter von Hühnern, Zwerghühnern, Gänsen und Enten hätten die Teilnahme daher abgesagt.

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„So etwas geht an die Substanz der Züchter. Viele scheuen sich vor diesen Auflagen“, weiß der 70-Jährige. Ausgestellt wurden in Prenzlau lediglich Tauben. Bei der Landesschau in Brandenburg seien statt der sonst üblichen 3000 bis 4000 Tiere nur noch 1500 gezeigt worden.

Zehn Tage zwischen den Ausstellungen

In M-V gelte diese Hygieneforderung nicht. „Als Landesverband haben wir uns mit dem Landesveterinäramt beraten, wie wir alles bewerkstelligen können. Vereinbart wurde, dass zwischen den Ausstellungen bei uns ein Zeitraum von zehn Tagen eingehalten wird. Damit unterbricht man den Kreislauf einer möglichen Ansteckung“, erklärt der Preisrichter aus Penkun. 

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In den vergangenen Jahren habe eine Reihe von Züchtern aufgegeben. Das hänge mit Corona und den abgesagten Ausstellungen zusammen, aber auch mit den immer wiederkehrenden Fällen von Geflügelpest und den damit verbundenen Einschränkungen. Während der Penkuner Verein früher eine reine Tauben-Schau ablehnte, habe man diese Entscheidung revidiert. Sollten Züchter von Hühnern oder Enten bei der Ausstellung nicht dabei sein können, werde es eine Tauben-Schau geben.

Reine Tauben-Schau weniger attraktiv

„Für die Gäste ist das natürlich weniger attraktiv. Viele Besucher sind Halter und kommen ja oftmals auch, um sich einen Hahn oder ein Huhn für ihren Hof zu kaufen“, sagt Tews. Bei Geflügelschauen machten Tauben im Schnitt etwa 60 Prozent der Tiere aus, 40 Prozent sei Großgeflügel.

Die Vereine in Strasburg, Penkun und Pasewalk planen ihre Ausstellungen in den Monaten Januar und Februar 2024.  Abhängig sei das aber von den Auflagen des Veterinäramtes.