Achtung Kinder!
Vorpommerns Polizei verschärft die Kontrollen auf den Straßen
Vorpommern / Lesedauer: 2 min

Susanne Böhm
Am Montag, dem ersten Schultag nach den Sommerferien, haben Vorpommerns Polizisten besonders die Sicherheit der Schulkinder im Blick. Unter anderem vor Schulen in Pasewalk und Torgelow führen sie vor der ersten Unterrichtsstunde Verkehrskontrollen durch, kündigte Polizeisprecher Andrej Krosse an.
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Unfälle mit Schulkindern in Pasewalk und Eggesin
Schließlich seien Autofahrer gerade vor Einrichtungen, in denen viele Kinder sind, zu äußerster Vorsicht angehalten. Jeder Unfall auf dem Weg von oder zur Schule sei einer zu viel. In Pasewalk sei zuletzt am 28. September 2020 ein Mädchen schwer verletzt worden, als es auf dem Weg zu einer Schule in der Oststadt war. Die Zehnjährige war gegen 7.10 Uhr in der Torgelower Straße vor einen Pkw gelaufen, dessen 57-jährige Fahrerin das Kind laut Andrej Krosse überhaupt nicht gesehen hatte.
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Ähnliches geschah am 20. November 2021 in Eggesin. Dort wurde ein 13-Jähriger angefahren, der gegen 11.30 Uhr zusammen mit einem Schulfreund auf dem Weg zum Schulbus die Stettiner Straße überqueren wollte. Der Junge kam mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus.
Kinder reagieren unberechenbar
„Im vergangenen Jahr waren 50 Kinder im Alter zwischen fünf und 13 Jahren in Mecklenburg-Vorpommern an Unfällen auf Schulwegen beteiligt“, sagte Polizeisprecherin Claudia Tupeit. Das seien zwölf mehr als im Jahr 2020. „Da die Kinder die Gefahren des Straßenverkehrs noch nicht vollumfänglich einschätzen können, reagieren sie oftmals unberechenbar. Daher brauchen die Kleinen die Aufmerksamkeit aller Verkehrsteilnehmer. Während die Eltern im Vorfeld mit ihren Kindern den Schulweg üben und konkrete Gefahrenquellen besprechen können, ist es wichtig, dass auch alle anderen Fahrer sich verantwortungsbewusst verhalten“, so die Polizistin.
Typische Fehler im Blick
Da das fehlerhafte Ein- und Anfahren in den fließenden Verkehr neben dem Abbiegen und dem unerlaubten Befahren von Geh- und Radwegen in den vergangenen Jahren erneut die häufigsten Unfallursachen bei schweren Verkehrsunfällen mit verletzten Kindern oder Jugendlichen waren, solle die Thematik durch die Kontrollen ins Bewusstsein aller Verkehrsteilnehmer gerückt werden. Neben der gemeinsamen Banneraktion „Brems dich“ mit der Deutschen Verkehrswacht werden im gesamten Land Beamte aller acht Polizeiinspektionen der Polizeipräsidien Neubrandenburg und Rostock im Einsatz sein.