Verdacht gegen NPD-Politiker
Waffenfund auf dem Gelände eines Gemeindevertreters
Löcknitz / Lesedauer: 2 min

Denny Kleindienst
Die Nachricht, dass auf dem Gelände eines Schrottplatzes Munition und Waffen sichergestellt wurden, war am Dienstag das beherrschende Thema in Löcknitz. Gefunden haben die Polizisten auf dem Gelände ein Karabiner-Gewehr, eine Übungshandgranate und Übungsmunition. Außerdem wurden 33 sogenannte Schulhof-CDs und eine Polizeiweste sichergestellt, wie ein Sprecher des Berliner Landeskriminalamtes (LKA), das in dem Fall ermittelt, mitteilte.
Der LKA-Sprecher sagte, dass auch die zweite Durchsuchung in MV in Löcknitz stattgefunden hatte. Insgesamt fünf Örtlichkeiten wurden am Montag gleichzeitig untersucht – drei davon in Berlin, zwei in MV. Vielen Löcknitzern ist der Betreiber des Schrottplatzes wohlbekannt: Frank Dreblow sitzt für die NPD in der Löcknitzer Gemeindevertretung.
Schon früher gab es dort Polizeieinsätze
Eine Anwohnerin, die in der Nähe des Schrottplatzes wohnt, berichtete von dem Anruf ihres Sohnes aus Berlin, der sich nach der ersten Nachricht von dem Vorfall bei ihr gemeldet hatte. „Du wohnst auf einem Pulverfass“, habe er gesagt. Doch Angst hat die Frau nicht. „Von dem hätte ich nichts anderes erwartet“, sagte sie hinsichtlich des Schrottplatzbetreibers. Noch ist allerdings völlig offen, inwieweit Dreblow etwas mit den sichergestellten Waffen auf seinem Grundstück zu tun hat. Einsätze der Polizei gab es hingegen schon früher aus dem Gelände. „Vor etwa vier Jahren wurde ein rechtes Konzert auf dem Gelände von der Polizei aufgelöst“, sagte Polizeisprecherin Ortrun Schwarz.Der Schrottplatzbetreiber Dreblow wohnt in Löcknitz und Berlin. Dort betreibt er zwei Gaststätten. Er ist 50 Jahre alt. Gegenüber dem Nordkurier wollte er sich nicht äußern.