Alte Technik

Warum hunderte Oldtimer in ein kleines Dorf knattern

Züsedom / Lesedauer: 2 min

Nach langer Coronapause pilgerten noch mehr Technikfans als sonst nach Züsedom bei Pasewalk. Der Chef des Oldtimer-Hofes wollte schon wegen Überfüllung schließen.
Veröffentlicht:08.05.2022, 16:50

Von:
  • Mathias Scherfling
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Wer ein Herz für Oldtimer hat, der kommt auf „Splettstößers Oldtimer Hof“ regelmäßig voll auf seine Kosten. Schon am Eingang des weitläufigen Geländes stehen Händler, die allerlei Ersatzteile für die mobilen Schätze der Besucher auf dem Teile- und Trödelmarkt feil bieten. Und an motorisierten historischen Schätzen kann man einiges entdecken. Das reicht von Traktoren, die teilweise schon vor dem Zweiten Weltkrieg ihre Arbeit auf dem Feld verrichteten, über diverse Zweiräder unterschiedlichster Bauart bis hin zu Autos.

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„Das ist unser 15. Treffen. Leider konnten wir es nicht sehr lange vorbereiten, weil ja noch zu Ostern nicht klar war, unter welchen Bedingungen es stattfinden kann“, sagt Jörg Splettstößer, der schon seit Jahren die Verantwortung für das Oldtimertreffen trägt. Deshalb habe es diesmal auch kein Programm gegeben. Fast alles sei zudem unter freiem Himmel geplant worden. „Nur die Verkehrswacht ist mit einem Fahrsimulator und einem Reaktionstestgerät vor Ort, um Interessierten die Sicherheit auf den Straßen nahezubringen.“ Er habe mindestens 140 Zweiräder gezählt, dazu Pkw der verschiedensten Baujahre und natürlich Traktoren und Standmotoren.

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Jatznicker kommt mit rumänischem Traktor vorbei

„Es war den ganzen Tag ein Kommen und Gehen, dass wir über eine zeitweise Schließung nachdenken mussten. Aber dazu ist es zum Glück nicht gekommen“, so der Oldtimerfan. Die ganze Familie Splettstößer scheint vom Oldtimer-Virus befallen zu sein. Sogar die Mutter des Chefs war für einen Besuch gekommen.

Nicht weit davon entfernt startet einer der Aussteller unter lautem Getöse einen Standmotor. „Mit diesen Verdampfermotoren können über Flachriemen beispielsweise Bandsägen oder auch Getreidehäcksler angetrieben werden“, erläutert der Fachmann. Daneben steht Torsten Matz, der mit einem rumänischen Traktor Modell UTB 650 von 1964 aus Jatznick gekommen ist. Das knapp 60 Jahre alte Gerät ist perfekt erhalten. Genauso der F8 von 1954 gegenüber, oder das Dnepr-Gespann von 1972. „Am schönsten ist, dass man mit jedem fachsimpeln kann, denn das Interesse an der alten Technik ist groß“, meint Splettstößer.

Am 28. Mai ab 10 Uhr steht übrigens in Fahrenwalde das nächste Traktorentreffen an.

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