Photovoltaik-Anlagen
Weitere Solarparks – Strasburg sagt Nein
Strasburg / Lesedauer: 3 min

Fred Lucius
Das war nicht zu erwarten: Zwei Anträge zur Errichtung eines Solarparks haben die Strasburger Stadtvertreter auf ihrer jüngsten Sitzung mehrheitlich abgeschmettert. Demnach wird die Stadt kein Verfahren für einen Bebauungsplan zur Errichtung dieser Parks in die Wege leiten. Vor der Beratung der Stadtvertretung hatten der Bau-, Wirtschafts- und Hauptausschuss noch mehrheitlich beziehungsweise einstimmig dafür gestimmt.
Zur Erinnerung: In der Stadt gibt es bereits zwei kleinere Solarparks, die damals die Zustimmung der Stadtvertreter erhielten. Der Park auf einer ehemaligen Mülldeponie in der Fabrikstraße ist etwa 1,3 Hektar groß, wurde 2011 geplant und ermöglicht eine maximale Stromernte von 2,5 Megawatt. Die Solaranlage in der Schönhauser Straße, entlang der Bahnstrecke, wurde 2019 errichtet und hat eine Leistung von 750 Kilowatt.
Zwei Solarpark-Anträge von Enertrag und AKE Projekt
Im Oktober reichten die Unternehmen Enertrag AG aus dem brandenburgischen Dauerthal und die AKE Projekt UG aus Waren zwei Anträge zum Bau von Parks ein. Enertrag möchte eine Fläche von knapp 20 Hektar an der B 104 zwischen Linchenshöh und Louisfelde, unmittelbar neben der Motocrossbahn, mit Solarfeldern bebauen (Leistung 12 Megawatt). Zudem hatte das Unternehmen angeboten zu prüfen, ob gemeinsam mit der Stadt ein Projekt entwickelt werden kann, bei dem überschüssige Energie umgewandelt kann, um diese in vor Ort zu nutzen.
Mit rund 120 Hektar wäre der von AKE vorgesehene Solarpakt im 110-Meter-Bereich der Bahnstrecke westlich von Strasburg und südlich des Ortsteils Lauenhagen deutlich größer (Leistung etwa 60 Megawatt). Beide Flächen gehören Privateigentümern.
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Überraschte Bauamtsleiterin
„Die Ablehnung der Anträge hat sich nicht abgezeichnet. Die Ausschüsse haben ja dafür gestimmt“, zeigte sich Bauamtsleiterin Anke Heinrichs nach der Sitzung schon überrascht. Nico Jahnke (AfD) bezeichnete in der Sitzung der Stadtvertreter den Bau weiterer Solarparks als unsinnig, katastrophal und als kein Modell für die Zukunft. Mit der garantierten Einspeisevergütung für die Solarfirmen würden die Strompreise für die Verbraucher weiter steigen. Außerdem würden technische Voraussetzung für die Speicherung überschüssiger Energie fehlen.
Ob ein Energie-Projekt mit der Stadt realisiert werden kann, müsse vorher geprüft werden, meinte Marion Hannemann (SPD). Außerdem stelle sich die Frage, ob mit den Parks Lebensraum von Tieren vernichtet werde.
Nein-Stimmen überwogen
Christian Vorreyer (CDU) argumentierte, dass es Entscheidung der Landwirte sei, wenn sie mit der Bereitstellung von Flächen für Solarparks eine höhere Rendite erzielen. Bei der Gefährdung von Pflanzen oder Tieren würden Auflagen erteilt beziehungsweise. bestimmte Standorte herausgenommen. Letztlich überwogen bei der Abstimmung bei einigen Enthaltungen und wenigen Ja-Stimmen die Nein-Stimmen zu beiden Anträgen.
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