Ueckertal

Wie eine Grundschule für Inklusion gerüstet wird

Pasewalk / Lesedauer: 2 min

Eine Grundschule soll „Schule mit spezifischer Kompetenz“ werden. Doch was muss baulich verändert werden, und wie teuer wird das Ganze?
Veröffentlicht:24.02.2023, 11:48

Von:
  • Mathias Scherfling
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„Im Grunde genommen ist die Idee nicht ganz neu“, sagt Schulleiter Ralf Schwarz. „Wir sind bereits seit rund drei Jahren dabei, die Bedingungen für diese besondere Form der Inklusion an unserer Schule zu schaffen“, fügt er hinzu.

Was sich hinter der Bezeichnung verbirgt

Hinter der Bezeichnung „Schule mit spezifischer Kompetenz“ verberge sich nichts weiter, als dass in diesen Bildungseinrichtungen auch Kinder mit leichteren Beeinträchtigungen in Bezug auf Sehen, Hören und körperlich–motorischen Einschränkungen beschult werden können.

„Gerade bei kleineren Kindern klappt das noch sehr gut, sie an unserer Grundschule zu unterrichten. Durch den Fahrstuhl ist das beispielsweise für Kinder im Rollstuhl bereits jetzt möglich“, erläutert der Schulleiter. Die Schule habe auch schon Eltern gehabt, die mit ihren beeinträchtigten Kindern nicht so weit fahren wollten.

„Falls eine Beschulung hier wegen der jeweiligen Einschränkungen nicht möglich ist, bleiben nur die überregionalen Förderzentren. Diese befinden sich in Bezug auf ,Sehen‘ in Neukloster im Landkreis Nordwestmecklenburg, ,Hören‘ in Güstrow und für körperlich–motorische Einschränkungen in Neubrandenburg“, so Schwarz.

„Diese Kinder hier in Pasewalk zu unterrichten, ist eine gesunde Sache für die Inklusion, denn Grundschüler gehen mit Kindern mit Beeinträchtigungen ganz normal um. Sie helfen zum Beispiel auch, den Rollstuhl zu schieben“, weiß der Schulleiter. Generell stehe bei der Frage nach einer möglichen Beschulung immer das Kind im Fokus. „Es erfolgt eine individuelle Prüfung, ob der Unterricht hier möglich ist.“

Was genau am Schulgebäude passiert

Die geplanten Umbaumaßnahmen zur „Schule mit spezifischer Kompetenz“ umfassen unter anderem auch die Verbreiterung der Türen zu den Schulräumen. „Für einen Kinderrollstuhl sind die Türausschnitte schon jetzt breit genug. Für einen größeren Rollstuhl müssen sie aber verbreitert werden“, erläutert Schwarz. Für Kinder, die im Bereich „Sehen“ Einschränkungen haben, sollen unter anderem die Sanitärräume, Bodenleitsysteme, Türen, Treppen und Beschilderungen kontrastreich gestaltet werden. „Sodass Kinder mit Beeinträchtigungen sie visuell besser und auch akustisch wahrnehmen können.“

Dabei ist geplant, die größeren Bauarbeiten, zum Beispiel Türverbreiterungen, in den Ferien vorzunehmen. „Wenn aber in einem Klassenraum eine Akustikdecke oder spezieller Fußboden eingebaut wird, dann passiert das im laufenden Schulbetrieb. Dafür haben wir Reserveräume“, lässt der Schulleiter wissen.

Insgesamt würden die Arbeiten mit der schon fortgeschrittenen Brandschutzertüchtigung des Gebäudes einhergehen. Die Baumaßnahme, für die im städtischen Haushalt in diesem Jahr rund 930.000 Euro vorgesehen sind, werden zu 90 Prozent gefördert und sollen im kommenden Jahr fortgeführt werden.