Über MV geflogen
Geister-Flugzeug mit vier Menschen an Bord stürzt in die Ostsee
Laage / Lesedauer: 3 min

Nordkurier
In der Ostsee ist offenbar ein Privatflugzeug mit vier Menschen abgestürzt, das zuvor mehr als eine Stunde lang unkontrolliert durch den deutschen und den internationalen Luftraum geflogen war. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, sollte der in Österreich registrierte Privatjet vom Typ Cessna 551 mit dem Kennzeichen OE-FGR aus Jerez de la Frontera in Südspanien kommend eigentlich in Köln zwischenlanden und danach nach Riga weiterfliegen.
Bereits kurz nach dem Start soll der Pilot der Maschine über einen Druckabfall geklagt haben. Kurz danach sei der Kontakt zu der Maschine abgerissen, woraufhin bereits in Spanien und Frankreich Kampfjets aufstiegen, um das Flugzeug zu beobachten.
Flugzeug flog quer über Mecklenburg-Vorpommern
Wie auf Flighttrackern im Internet zu sehen ist - etwa hier bei Flightradar24 - flog die Maschine statt einer geplanten Zwischenlandung in Köln offenbar über mehr als eine Stunde unkontrolliert weiter in nordöstlicher Richtung und stürzte letztlich vor dem Baltikum in die Ostsee – wohl, weil der Treibstoffvorrat an Bord erschöpft war. Von der Luftwaffe hieß es am Abend, man gehe davon aus, dass der Pilot der Maschine bewusstlos geworden sei.

Eine offizielle behördliche Bestätigung für den Absturz gab es zunächst noch nicht, doch zumindest die Daten der Online-Flugaufzeichnung sind relativ eindeutig. Die Seenotrettungsleitstelle meldete um kurz vor 20 Uhr ebenfalls, dass das Flugzeug über der Ostsee vom Radar verschwunden sei.
Schwedische Rettungskräfte sichten Wrackteile und Ölteppich
Aufzeichnungen diverser Internet-Anbieter zufolge flog das Flugzeug zunächst quer über Deutschland und überflog dabei ab etwa 18:30 Uhr in Mecklenburg-Vorpommern unter anderem die Städte Güstrow, Laage und Stralsund sowie die Insel Rügen - gegen 18:45 Uhr verließ die Maschine das deutsche Staatsgebiet. Kurz vor dem Absturz gegen 19.35 Uhr vollführte die Maschine den Aufzeichnungen zufolge noch einige Drehungen, ehe das Flugzeug offensichtlich ins Meer stürzte.
Am Abend begann auf der Ostsee eine Suchaktion nach Überresten der Maschine. Wie die schwedische Zeitung "Dagens Nyheter" berichtete, habe die schwedische Küstenwache per Helikopter einen Ölteppich und Wrackteile im Meer gesichtet. Die weitere Koordination des Einsatzes habe danach die Lettland übernommen.
Kampfjets stiegen auf - niemand im Cockpit zu sehen
Wie es weiter hieß, stieg unter anderem am Flughafen Rostock-Laage zwei Eurofighter einer Alarmrotte der Bundeswehr-Luftwaffe auf, um das Flugzeug zu beobachten. Auf der Ostsee übernahmen dann zwei dänische Kampfjets die Begleitung der Maschine. Es hätten aber keine Erkenntnisse über die Vorgänge an Bord gewonnen werden können, hieß es. Die Kampfpiloten hätten niemand im Cockpit des Flugzeugs sehen können.
Dieser Artikel wurde im Laufe des Abends fortlaufend aktualisiert, zuletzt gegen 22:08 Uhr.