Kreidefelsen auf Rügen
Plattform auf Königsstuhl bald für immer geschlossen
Sassnitz / Lesedauer: 2 min

Wenige Wochen vor der Schließung des Königsstuhls erwartet der Nationalpark auf Rügen mehr Ausflügler auf den Kreidefelsen. „Wir rechnen mit mehr Besuchern, weil der Königsstuhl nicht mehr lange betretbar ist“, sagte Gesine Häfner, Pressesprecherin des Nationalpark-Zentrums. „Das wird bei manchen noch mal die Sehnsucht erwecken, uns vorher zu besuchen.“
Bis zum 30. Juni können Touristen und Einheimische noch auf dem 118 Meter hohen Königsstuhl die Aussicht genießen. Danach wird das Wahrzeichen gesperrt. Diese letzte Termin war zuletzt verschoben worden.
Im Frühherbst soll dann eine neu errichtete Aussichtsplattform eröffnet werden. Seit dem vergangenem Jahr wird daran gearbeitet – sie soll an einem Mast hängend mehrere Meter über dem Kreidefelsen schweben. Einen Eröffnungstermin gibt es noch nicht. Insbesondere der Weg zur bisherigen Aussichtsplattform auf dem Felsen ist von Erosion betroffen.
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Viele Ausklangmomente
„Wegen der bevorstehenden Schließung des Königsstuhls haben wir jetzt viele Ausklangmomente“, sagte Häfner. So könnten die Menschen einen Malkurs machen, für Kinder gebe es eine Kreidewerkstatt und auch eine kulturhistorische Führung sei geplant. Bis Ende Juni könnten die Besucher so noch ein letztes Mal den berühmten Kreidefelsen betreten. Weitere Informationen gibt es auf der Seite des Nationalparkzentrums.
Jährlich rund 300.000 Besucher
Zum Königsstuhl kommen laut Nationalparkzentrum jährlich normalerweise ungefähr 300.000 Besucher. Die erste bekannte Erwähnung des Königsstuhls stamme von 1584. Etwa im späten 17. bis 18. Jahrhundert habe der Tourismus eingesetzt.
Diskussionen gab es in der Vergangenheit um eine Treppe in der Nähe. Der bisherige Abstieg zum Strand war 2016 in Teilen beschädigt und abgebaut worden. Einen ähnlichen Vorfall gab es auch schon an anderer Stelle der Steilküste auf Rügen. Da Nationalpark und Umweltministerium bisher einen Wiederaufbau der Treppe ablehnten – auch unter Verweis auf die Gefahren – gab es mehrfach Proteste von Anwohnern und Rügenbesuchern.
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