Angler entsetzt

▶ Rätselhaftes Fischsterben auf der Insel Rügen

Bergen / Lesedauer: 2 min

Hecht, Zander, Barsch, Plötze oder Brassen – am Ufer türmen sich die toten Fische. Ein Hobby-Angler hat das am Kleinen Jasmunder Bodden dokumentiert und fürchtet eine Umweltkatastrophe.
Veröffentlicht:04.01.2022, 20:44
Aktualisiert:06.01.2022, 10:47

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Beobachter fürchten eine Umweltkatastrophe von enormem Ausmaß. Im Kleinen Jasmunder Bodden auf Rügen sind in den vergangenen Tagen wohl mehrere Tausend Tiere verendet. „Hier hat wohl kein Fisch überlebt”, sagt Thomas Hofmann. Als passionierter Angler ist er regelmäßig auf der Insel unterwegs und verbrachte zum Jahreswechsel einige Tage in seiner Ferienwohnung auf der Insel. Gemeinsam mit einigen Freunden, mit denen er sich regelmäßig auf Rügen treffe, habe er eine Sondergenehmigung, um auch den Kleinen Jasmunder Bodden östlich von Bergen zu beangeln. 

    Bestialischer Gestank

    Begonnen habe das Fischsterben bereits vor rund zwei Wochen, rund um Weihnachten, berichtet er am Telefon. Der Anblick sei schrecklich, der Geruch noch schlimmer. „Es stinkt wie ein Gülletank oder eine Kloake”, berichtet Hofmann. Seine Eindrücke hat er in Fotos und Videos festgehalten, die er der Nordkurier-Redaktion zur Verfügung gestellt hat.

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    Ermittlungen angelaufen

    Die örtlichen Behörden habe er bereits vor Tagen informiert. „Da waren wohl auch schon Mitarbeiter draußen und haben Proben entnommen”, sagt er. Hofmann sorgt sich, dass mit den vielen toten Fischen auch ein anhaltender Schaden für die Region entstanden ist. „Hier geht es um Existenzen. Mietbootbesitzer, Angelguides und auch Ferienwohnungsinhaber am Kleinen Jasmunder Bodden werden wohl die nächsten Jahre in die Röhre schauen”, sagt er.

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