Umweltkatastrophe

▶ Tonnenweise Kadaver auf Rügen – keiner weiß warum

Schaprode / Lesedauer: 2 min

Die Ursache für das massenhafte Fischsterben auf der Insel Rügen ist weiter unklar. Derweil wurden bereits tonnenweise Kadaver aus dem Bodden geholt.
Veröffentlicht:11.01.2022, 17:47
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Von:
  • Author ImageSimon Voigt
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Die Ursache für das massenhafte Fischsterben auf der Insel Rügen ist weiter unklar. Untersuchungen der Fischkadaver hätten keine Hinweise geliefert, die Rückschlüsse auf die Todesursache zuließen, teilte das Umweltministerium am Dienstag mit. Die Proben aus dem Kleinen Jasmunder Bodden seien demnach vom zuständigen Landesamt und der Universität Hannover analysiert worden.

„Die Kadaver sind auf alle infrage kommenden Viruskrankheiten untersucht worden, ebenso auf bakterielle Erkrankungen. Auch Kiemen, Muskulatur und Leber wurden untersucht”, teilte Umweltminister Till Backhaus (SPD) mit. Alles sei ohne Befund geblieben. „Die Experten gehen davon aus, dass wir es auch nicht mit einer Fischseuche zu tun haben.” Daher werde nun das Wasser untersucht, was ohne Anhaltspunkt schwierig sei. Das Land wolle dafür ein Labor beauftragen.

Bereits vor dem Jahreswechsel setzte das Fischsterben ein, ohne das die Behörden darüber informiert hatten. Angler brachten es zuerst an die Öffentlichkeit, indem sie sich an den Nordkurier gewandt hatten, unter anderem mit diesem Video.

Neun Tonnen Fisch eingesammelt – an einem Tag

Seit einigen Tagen werden nun tonnenweise tote Fische am Ufer des Jasmunder Boddens und anderer Gewässer auf Rügen eingesammelt. Angler unterstützen den den Einsatz des Technischen Hilfswerks ehrenamtlich. Allein am Montag sind laut Ministerium etwa zehn Tonnen Fischkadaver eingesammelt worden. Die Arbeit werde noch einige Tage dauern.

Der Landkreis Vorpommern-Rügen und die Fischereiaufsicht empfehlen, bis auf weiteres nicht mehr im Kleinen und Großen Jasmunder Bodden zu angeln. Bereits gefangene Fische sollten nicht verzehrt werden.